Kay Seidemann (Jena) jubelt über das Tor zum 5:1

Fußball | Thüringenpokal Derby im Achtelfinale: Jena sieht sich "definitiv" als Favorit - Erfurt will "Revanche"

Stand: 09.10.2024 16:58 Uhr

Noch vor wenigen Wochen wäre Carl Zeiss Jena als großer Favorit ins Pokalduell mit Rot-Weiß Erfurt gegangen. Vor dem Achtelfinale am Samstag haben sich die Vorzeichen allerdings geändert.

Es ist erst etwas mehr als einen Monat her, als Carl Zeiss Jena mit einer Machtdemonstration den Status als Nummer eins im Thüringer Fußball behauptete. 5:1 hieß es nach einseitigen 90 Minuten, in denen sich mit Erik Weinhauer und Kay Seidemann auch zwei Ex-Spieler von Rot-Weiß Erfurt in die Torschützenliste eintrugen. Gut fünf Wochen später haben sich die Vorzeichen vor dem neuerlichen Duell beider Teams im Achtelfinale des Thüringenpokals am Samstag (14 Uhr im Audiostream) geändert.

Erfurt im Aufwind - Jena strauchelt

Erfurt hat nach dem durchwachsenen Saisonstart die Kurve bekommen und sich stabilisiert. Das Team von Fabian Gerber ist seit vier Spielen ungeschlagen und konnte zuletzt gegen Hertha Zehlendorf überzeugen.

Jena hat dagegen mit einer Ergebnisdelle zu kämpfen. Nach dem furiosen Auftakt in die neue Spielzeit mit sechs Siegen aus sechs Spielen blieb ausgerechnet nach dem Derbysieg der Erfolg aus. Nur eine der letzten fünf Partien konnte gewonnen werden, es setzte drei Niederlagen. Zuletzt beim umkämpften 1:2 gegen den HFC.

Jena nimmt die Favoritenrolle an

Geht Rekordpokalsieger Jena vor heimischer Kulisse dennoch als Favorit ins anstehende Pokalderby? "Definitiv", meint Linksverteidiger Justin Smyla: "Wir haben bisher ein super Saison gespielt, waren die letzten Spiele vielleicht nicht ganz so konstant. Das hält uns aber nicht davon ab, unsere Leistung am Wochenende auf den Platz bringen. Wenn wir das schaffen, sehe ich gar kein Problem."

"Wir sind definitiv Favorit"

Auch FCC-Trainer Henning Bürger sieht sein Team favorisiert. "Wir haben in der Liga überzeugende Leistungen gebracht. Ich glaube schon, dass wir der Favorit sind. Dem stellen wir uns auch. Wir wollen selbstbewusst auftreten und das Erfurter Team bespielen, bekämpfen, belaufen."

Ich bin mir sicher, dass der Funke von der Mannschaft auf die Zuschauer wieder überspringen wird. Dann wird es ein rassiges Spiel geben. Henning Bürger | Trainer Carl Zeiss Jena

Aber - auch darin sind sich die Beiden einig -, es wird ein anderes Spiel als Anfang September. Das hängt zum einen an den berühmt-berüchtigten eigenen Gesetzen, die der Pokal naturgemäß mit sich bringt. Zum anderen aber natürlich auch mit einer stabilisierten Erfurter Mannschaft. "Wir wissen, dass Erfurt im Kommen ist", warnte Bürger: "Es ist ein Spiel, das total offen ist. Ich bin mir sicher, dass der Funke von der Mannschaft auf die Zuschauer wieder überspringen wird. Dann wird es ein rassiges Spiel geben."

"Wir kommen in einer anderen Verfassung"

Gerber: "Wir sind jetzt stabiler"

Ähnlich dürfte es sein Pendant auf der Erfurter Trainerbank sehen. In erster Linie geht es für Fabian Gerber und sein Team darum, "Revanche zu nehmen". Natürlich wolle man sich "besser präsentieren, als im letzten Ligaspiel", das "unglücklich" gelaufen ist, sagte der 44-Jährige nach dem 2:0 gegen Zehlendorf. Aber: "Wir sind jetzt stabiler, kommen in einer anderen Verfassung. Damals hatten wir keine gute Phase, jetzt haben wir eine gute Phase."

Vor allem die Entwicklung seiner Mannschaft in den letzten Wochen bestätigt Gerber in der Arbeit. Nach dem großen Umbruch im Sommer habe sein Team "ein bisschen Zeit" gebraucht. Dennoch sei man ruhig geblieben und noch mehr zusammengerückt. Jetzt fahre man mit neuem Selbstbewusstsein nach Jena: "Wir treten dort mit breiter Brust auf und wollen natürlich in die nächste Pokalrunde."

"Kämpfen und beißen"

jsc