Fußball | Regionalliga Chemnitzer FC: Rechtsstreit mit Ex-Präsidentin Polster geht weiter
Der andauernde Rechtsstreit mit Ex-Präsidentin Romy Polster beim Chemnitzer FC geht in die nächste Runde. Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Freitagabend sprach sich eine große Mehrheit für den Gang vor das Oberlandesgericht aus.
Die 302 anwesenden und stimmberechtigten Vereinsmitglieder stimmten mit einer deutlichen Mehrheit von 93 Prozent für die Empfehlung zur Fortsetzung der Berufung im Rechtsstreit mit Polster. Zwei Stimmzettel waren ungültig, fünf Mitglieder stimmten dagegen, und 13 enthielten sich. Das teilte der Chemnitzer FC am späten Freitagabend (20. September) mit. Es war bereits die dritte Mitgliederversammlung in den letzten zehn Monaten und die zweite außerordentliche in diesem Jahr.
Schwelender Rechtsstreit mit Ex-Präsidentin Polster
Hintergrund ist der andauernde Rechtsstreit mit Ex-Präsidentin Polster, die nach Vorwürfen der Misswirtschaft und wegen unvorteilhafter Verträge ihres Catering-Unternehmens Anfang Juni 2023 zurückgetreten war. Die Chemnitzer FC Fußball GmbH hatte der Firma vor einem Jahr gekündigt und auf ein unwiderruflich geschädigtes Vertrauensverhältnis verwiesen.
Polster hatte gegen die fristlose Kündigung geklagt, woraufhin das Landgericht Chemnitz die Kündigung im August in erster Instanz für rechtswidrig erklärt hatte. Der CFC entschloss sich, die Entscheidung über die Fortsetzung der juristischen Auseinandersetzung auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung zu fällen. Nun steht fest: Der Rechtsstreit wird in der nächsten Instanz vor dem Oberlandesgericht Dresden fortgesetzt.
Vorstand zieht "überaus positives Fazit"
CFC-Vorstandsvorsitzender Helmut Brunhuber zog im Anschluss ein "überaus positives Fazit" und bedankte sich bei den Mitgliedern für die rege Teilnahme. "Fast 15 Prozent unserer Mitglieder waren anwesend, und das klare Votum wird der Geschäftsführung dabei helfen, die richtige Entscheidung im Sinne des Vereins zu treffen", erklärte Brunhuber.
Die finale Entscheidung über den weiteren Verlauf des Rechtsstreits liegt nun in den Händen der Geschäftsführung der Chemnitzer FC Fußball GmbH, die sich weiterhin eng mit zwei renommierten Rechtsbeiständen und den Vereinsgremien beraten wird, teilte der CFC mit. Laut Geschäftsführer Uwe Hildebrand habe "diese Versammlung gezeigt, wie wir als Verein transparent und entschlossen unseren Weg auch in Zukunft weitergehen wollen."
Polster äußert sich nicht
Gegen Ex-Präsidentin Polster, die bei der Mitgliederversammlung anwesend war, ermittelt die Staatsanwaltschaft weiterhin wegen des Verdachts der Untreue. Am Freitagabend äußerte sie sich nicht zum Sachverhalt. CFC-Geschäftsstellenleiter Tommy Haeder hatte vor der Abstimmung einmal mehr verdeutlicht, "wie das Vertrauensverhältnis zum ehemaligen Stadion-Caterer irreparabel zerstört wurde und warum die außerordentliche Kündigung im August 2023 aus kaufmännischer Sicht die einzig vernünftige Entscheidung für den Chemnitzer FC war."
Romy Polster war am Freitagabend anwesend, äußerte sich aber nicht.
SpiO/pm