Florian Brügmann / Bruegmann (2, Chemie) und Pasqual Verkamp (7, Jena)

Fußball | Regionalliga Chemie Leipzig und Carl Zeiss Jena liefern sich packendes Remis

Stand: 14.04.2024 15:10 Uhr

Kampf, Comeback, und Emotionen: Chemie Leipzig und Carl Zeiss Jena haben Werbung für die Regionalliga betrieben - und sich nach einem stimmungsvollen Schlagabtausch mit einem leistungsgerechten Unentschieden getrennt.

Die BSG Chemie Leipzig hat am Sonntag (14. April 2024) nach Rückstand zur Pause noch ein 2:2-Unentschieden gegen den FC Carl Zeiss Jena geholt. Nachdem die Gäste aus Thüringen durch Treffer von Pasqual Verkamp und Elias Löder die erste Halbzeit dominiert hatten, kämpfte sich Chemie nach Wiederanpfiff zurück in die Partie und kam durch Janik Mäder und Lucas Surek zum Ausgleich.

"Wir haben gut angefangen, sind nach dem Rückstand aber aus der Spur gekommen", sagte BSG-Trainer Miroslav Jagatic im Anschluss. Aufgrund der Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit war der Punkt aber "hochverdient". Auch FCC-Coach Henning Bürger konnte mit dem Remis gut leben, haderte aber vor allem mit der Chancenverwertung. "Wir haben nach Wiederanpfiff nicht unsere Möglichkeiten ausgespielt. Dann hat Chemie Dampf gemacht und sich das 2:2 verdient."

Bei der BSG gab es bereits vor Anpfiff die erste gute Nachricht: Abwehrspieler Florian Brügmann, seit 2021 in Leutzsch, verlängerte seinen Vertrag. Dafür fehlte Stammkeeper Benjamin Bellot gesundheitlich angeschlagen, für ihn stand Jonas Janke zwischen den Pfosten.

Jena nutzt seine Chancen eiskalt

Getragen von einer fantastischen Kulisse spielten beide Teams von Beginn an ohne Umwege nach vorne. Chemie hatte nach sieben Minuten die Führung auf dem Fuß, Paul Horschig traf im Strafraumgewusel allerdings nur den Querbalken. Kurz darauf wurden auch die Gäste, bei denen Lukas Lämmel für den gelbgesperrten Cemal Sezer in der Startelf stand, erstmals gefährlich. Janke konnte einen weiten Ball auf Löder aber noch rechtzeitig abfangen.

Jubel um Jenas Torschützen Pasqual Verkamp

Carl Zeiss Jena bejubelt die Führung durch Pasqual Verkamp.

Chemie hatte insgesamt etwas mehr Spielanteile, konnte sich aber nicht entscheidend in Abschlusssituationen bringen. Ganz anders Jena: Nachdem eine Doppelchance noch geblockt werden konnte, umkurvte Verkamp nach einem tollen Chipball den zu spät herausgeeilten Janke und schob ins leere Tor ein (27.). Die Führung gab den Gästen Aufwind, Chemie musste sich dagegen sammeln - und kassierte vor der Pause den nächsten Nackenschlag. Nach Ballverlust in der eigenen Hälfte verwertete Löder eine scharfe Hereingabe von Nils Butzen mit seinem 21. Saisontreffer zum 2:0 (41.).

Chemie Leipzig vs. Carl Zeiss Jena: Die Tore auf einen Blick

Mäder bringt Chemie zurück ins Spiel

Auch nach Wiederanpfiff war Jena zunächst die aktivere Mannschaft. Chemie fehlten die Ideen, auch, weil der Gegner das Zentrum dicht machte und die Passwege gut antizpierte. Dem FCC gelang es dagegen immer wieder, mit wenigen Pässen gefährlich vors Tor zu kommen. Löders flache Abnahme nach starker Vorarbeit von Ken Gipson strich allerdings Zentimeter am Pfosten vorbei (55.). Umso überraschender kam der Anschlusstreffer der BSG in dieser Phase des Spiels. Nach starker Vorarbeit von Surek ließ der eingewechselte Mäder Jenas Keeper Kevin Kunz keine Chance (59.).

Leipzigs Lucas Surek hat  gegen Jenas Torhüter Kevin Kunz getroffen

Lucas Surek lieferte erst die Vorlage zum Anschlusstreffer und erzielte kurz darauf den Ausgleich für Chemie Leipzig.

Chemie witterte Morgenluft, gestaltete das Geschehen jetzt offen - und belohnte sich wenig später mit dem Ausgleich. Nach punktgenauer Flanke von Brügmann köpfte der im Strafraum sträflich alleingelassene Surek aus kurzer Distanz ein (69.). Und die Gastgeber attackierten weiter, wollten das Spiel nun komplett drehen. Surek hatte vier Minuten vor Schluss tatsächlich den Siegtreffer auf dem Fuß, traf aus spitzem Winkel aber nur den Pfosten. So blieb es beim am Ende verdienten Unentschieden im Duell der Tabellennachbarn.

Sorgen um FCC-Abwehrspieler Hehne

Ein Wermutstropfen blieb aus Jenaer Sicht aber. Maurice Hehne war kurz vor Schluss umgeknickt und musste mit schmerzverzerrtem Gesicht ausgewechselt werden. Der Abwehrspieler zog sich laut Trainer Bürger wohl eine "schwere Knieverletzung" zu.

jsc