Fußball | Regionalliga Chemie Leipzig bricht den Sieglos-Bann
Was für ein verrücktes Spiel im Ostseestadion: Die BSG Chemie Leipzig hat am Sonntag (11.02.2024) bei der zweiten Mannschaft von Hansa Rostock in einem Spiel mit mehreren Führungswechseln viel Moral gezeigt und sich zum ersten Sieg seit fast einem Vierteljahr gekämpft.
Mit einem 3:2 (1:1)-Sieg im Gepäck haben die BSG Chemie Leipzig und ein paar Tausend grün-weiße Schlachtenbummler, die im Sonderzug nach Rostock gefahren sind, die Rückreise von der Ostsee angetreten. In einem Spiel, das hin und her wogte, kämpften sich die Leutzscher gegen den F.C. Hansa Rostock II zurück und siegten erstmals seit Mitte Oktober wieder in einem Ligaspiel. Für BSG-Cheftrainer Miroslav Jagativ war es "absolut geil".
Jagatic mit vier Wechseln
Die Grün-Weißen wollten zum Abschluss ihrer Englischen Woche (1:1 gegen Rot-Weiß Erfurt und 0:2 beim BFC Dynamo) beim Tabellenschlusslicht endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis feiern. Dabei musste Jagatic aber auf die gelbgesperrten Florian Brügmann und Paul Horschig verzichten. Sie wurden von Elias Ndukwe Oke und Vin Kastull ersetzt, zudem Marcel Hilßner und Janik Mäder für Irfan Brando und Denis Jäpel (beide Bank) in die Anfangsformation.
Kirstein staubt zur Führung ab
Die Hausherren aber fanden besser ins Spiel und setzten die ersten offensiven Ausrufezeichen. Bei der BSG dauerte es bis zu 13. Minuten, dann wurde Florian Kristein von Marcel Hilßner geschickt, scheiterte aber aus spitzem Winkel an F.C.H.-Keeper Max Hagemoser. Kurz darauf dann Jubel im prallgefüllten Gästeblock nach der Führung für Chemie. Und wieder war Hilßner beteiligt. Sein Pass auf die linke Außenbahn konnte Lukas Surek schön mitnehmen und flach ins Zentrum bringen. Dort drehte sich Janik Mäder um seinen Gegenspieler und zog aus sechs Metern ab. Den Schuss konnte Hagemoser noch parieren, dann aber stand Kirstein frei und schob die Kugel ein (15.).
Das 0:1 durch Florian Kirstein.
In der Folge aber drückte Hansa II. Philipp Wendt und BSG-Keeper Benjamin Bellot mussten zweimal in höchster Not klären (23./25.). Immer wieder kam Rostock durch gutes Kombinationsspiel zu Chancen, in der 33. Minute parierte Bellot gegen den durchgestarteten Julian Albrecht, war beim humorlosen Nachschuss von Simon Rhein aus 16 Metern aber machtlos. Chemie fiel im ersten Durchgang nicht mehr so viel ein. Die harmloseste Offensive der Liga versuchte es immer wieder erfolglos aus der zweiten Reihe.
Chemie kommt nach Rückstand wieder zurück
Nach dem Wechsel schlug erneut Hansa blitzschnell zu. Rhein überspielte die Abwehr, Albrecht nahm den Ball mit der Brust mit und schloss trocken von der Strafraumkante ab (48.). Chemie also wieder in Rückstand. Doch die Jagatic-Elf hatte sieben Minuten später die passende Antwort. Ein Freistoß von Dennis Mast köpfte Kirstein auf fünf Metern ins kurze Eck. Und Chemie – bis dahin mit lediglich 14 Toren in 17 Spielen die schwächste Offensive der Liga – hatte noch einen im Köcher. Wieder kam die Vorlage von Hilßner, der Mäder mustergültig bediente. Der schoss aus vollem Lauf mit links ins lange Eck (63.).
Das 2:2 durch Florian Kirstein.
Die restliche Spielzeit musste Hansa dann in Unterzahl agieren, weil Arbnor Aliu nach einem rüden Einsteigen von hinten mit glatt Rot vom Platz flog. Beide Teams spielten weiter mutig nach vorne, aber die größte Gefahr ging nach Standards aus. Einmal wurde es noch richtig brenzlich für Chemie: In der 87. Minute lag der Ball im Kasten der Leipziger, Schiedsrichter Florian Lukawski entschied aber zuvor auf Stürmerfoul an Bellot. Eine durchaus schmeichelhafte Entscheidung. So durften die Chemiker am Ende endlich mal wieder über drei Punkte jubeln.
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