Fußball | 3. Liga Bester Auswärtsauftritt: Dynamo sprengt in Osnabrück alle Ketten
Dynamo hat beim souveränen 3:0-Erfolg in Osnabrück ein echtes Achtungszeichen gesetzt. Sowohl die Auswärts- als auch die Eckball-Schwäche wurden überwunden. Ein Doppeltorschütze überraschte mit einem verrückten Dreier-Kontakt-Tor. Fakt: Nach dem Formtief und nur einem Sieg in acht Pflichtspielen sprengten die Schwarz-Gelben beim Zweitliga-Absteiger alle Ketten.
SGD-Trainer Thomas Stamm stellte teils auch gezwungen auf vier Positionen um. Niklas Hauptmann kam für Aljaz Casar (gelbgesperrt) und Lars Bünning für Claudio Kammerknecht (wegen muskulärer Probleme auf der Bank). Außerdem tauschte er freiwillig Robin Meißner und Philip Heise für Oliver Batista Meier und Sascha Risch, die beide ebenfalls draußen saßen.
Niklas Hauptmann kehrte in Osnabrück nach Gelbsperre ins Team zurück.
Dresden von Anfang an Hausherr im fremden Stadion
Die Dresdner übernahmen vor 15.000 Zuschauern an der Bremer Brücke von Beginn an die Kontrolle, schoben das Geschehen mit scharfem Angriffspressing in die gegnerische Hälfte und erarbeiteten sich bei viel Ballbesitz sechs gute Halbchancen.
Osnabrück sah nur sehr sporadisch die Dynamo-Kiste, dann allerdings wurde es ebenfalls gefährlich. Joël Zwarts wurde von links bedient und zog ab – rechts vorbei (28.). Dazu hatte Dave Gnaase in Folge eines Eckballs noch einen harten Schuss aus dem Hinterhalt zu bieten (36.). Wichtig: Die Schwarz-Gelben überstanden diese wenigen Momente, wirkten sonst in der Abstimmung defensiv sicherer als zuletzt.
Jakob Lemmer rechts gehörte bei Dynamo in Osnabrück zu den Aktivposten.
Doppelschlag von Daferner und Lemmer
Kurz vor der Pause ebnete Jonas Sterner mit einer klugen Seitenverlagerung auf den völlig alleingelassenen Christoph Daferner dann den Weg zur 1:0-Führung. Der Dresdner Stoßstürmer nahm das Leder souverän an und platzierte es ohne mit der Wimper zu zucken im langen Eck (42.). Es dauerte nicht lange bis zum zweiten Streich: In der zweiten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte gewann Jonas Oehmichen an der Mittellinie den Ball, über Hauptmann und Daferner ging's blitzschnell zu Jakob Lemmer, der das Spielgerät in die linke Ecke schob – 2:0 (45.+2).
Dynamo überwindet Ecken-Schwäche
Im zweiten Durchgang wollte Osnabrück offensiver werden. Das verpuffte gegen intensiv dagegenhaltende Dresdner allerdings komplett. Dynamo bestimmte weiter komplett das Spielgeschehen, ließ keinen Millimeter nach. Hauptmann (51.) und Oehmichen (54.) hatten früh das 3:0 auf dem Fuß.
Das gelang schließlich wieder Daferner – und zwar aus einem Eckball. Das ist eigentlich eine der Schwächen der Dresdner. Diesmal wurde auch sie überwunden. Bünning verlängerte das einfliegende Leder frei auf den ebenfalls blanken Top-Torjäger. Daferner drückte den Ball erst per Brust, dann mit dem Oberschenkel und letztlich mit dem Fuß in die Maschen. Was für ein irrer Dreier-Kontakt zur Vorentscheidung (68.)!
Frust-Rot für VfL, SGD vor Topspiel-Wochen
Das Liga-Schlusslicht war danach schwer gefrustet. VfL-Stürmer Zwarts holte sich durch einen Ellenbogen-Schlag gegen Bünning die Rote Karte ab (75.). Derweil hätte die starke Dresdner Leistung sogar in einem höheren Sieg enden können, doch Lemmer knallte die Ecke bei einem Konter noch an die Latte (81.).
Für Dynamo war der klare Erfolg ein wichtiges Signal vor der Länderspielpause, da es danach in die Topspiel-Wochen mit den wegweisenden Partien gegen Saarbrücken, Sandhausen und Bielefeld geht.