Alexander Nollenberger (1. FC Magdeburg,17)

Fußball | 2. Bundesliga 1. FC Magdeburg weckt "Begehrlichkeiten", aber Christian Titz hat nur Ulm im Blick

Stand: 12.04.2025 09:02 Uhr

So langsam wird dieser 1. FC Magdeburg unheimlich. Entsprechend hartnäckiger werden sechs Spieltage vor Schluss auch die Nachfragen in Richtung Bundesliga-Aufstieg. Aber FCM-Trainer Christian Titz bleibt cool und auf das Wesentliche konzentriert: Das Auswärtsspiel beim SSV Ulm.

Christian Titz ist lange genug im Geschäft, um zu wissen, welche Mechanismen in welcher Situation einsetzen. Aber dass ihn die Journalisten fünfeinhalb Wochen vor Saisonende mit Fragen über einen möglichen Bundesliga-Aufstieg locken wollen, ist dem erfahrenen Fußballlehrer in seiner Karriere auch noch nicht passiert. "Ich beschäftige mich nicht mit einer Aufstiegsprämie, ich beschäftige mich mit dem SSV Ulm", parierte der 54-Jährige am Donnerstag (10. April) jedoch souverän auf der Pressekonferenz vor dem FCM-Auswärtsspiel bei den abstiegsbedrohten Schwaben (Samstag, 13 Uhr im Audio-Livestream und SpiO-Ticker).

"Die Jungs wissen schon, dass eine Saison 34 Spieltage hat"

Titz: "Ruhe, Klarheit, Gelassenheit"

"Je weniger Spiele, umso klarer wird die Tabelle bewertet. Und in dem Fall ist es so, dass wir momentan auf Platz drei stehen – und damit weckst du Begehrlichkeiten", erzählte der zumindest nach außen hin demonstrativ tiefenentspannte Titz. Dorthin – auf den Aufstiegsrelegationsrang – kletterte der FCM durch den jüngst überzeugenden 2:0-Heimsieg gegen den direkten Konkurrenten 1. FC Kaiserslautern.

FCM klettert an Kaiserslautern vorbei

"Es ist positiv, dass wir in der Tabelle so gut dastehen und dass wir uns mit einem Sieg festigen können und noch besser dastehen – und das ist auch unser Bestreben", betonte Titz. Umso mehr versuchen die Magdeburger, sich mit "Ruhe, Klarheit, Gelassenheit" das unvermeidlich lauter werdende Hintergrundrauschen bestmöglich vom Leib zu halten. "Die Jungs wissen schon, dass eine Saison 34 Spieltage hat und dass wir erstmal in den 29. reinkommen."

Trainer Robert Lechleiter, SSV Ulm 1846, am Spielfeldrand.

Robert Lechleiter soll den SSV Ulm in der 2. Bundesliga halten.

SSV Ulm mit mächtig Zugzwang

Der zu diesem Anlass wartende Kontrahent aus Ulm kann es sich als aktueller Tabellenvorletzter mit immerhin schon vier Punkten Rückstand zur Nichtabstiegszone eigentlich kaum leisten, daheim zu patzen. "Sie wissen, sie müssen punkten", sagte Christian Titz. Daher erwartet der FCM-Trainer einen Gegner mit "hoher Laufbereitschaft, hoher Kampfbereitschaft, gefährlichem Umschaltspiel, mit vielen großen Spielern" und warnte daher besonders auch vor Eingaben und Standardsituationen.

Reimann und Co. wollen mehr – und haben Respekt vor UIm

Und sowieso "haben wir im Hinspiel erlebt, wie schwierig sie zu bespielen sind", erinnerte er. Beim 0:0 daheim Anfang November 2024 hatte sich der FCM an den "Spatzen" die Zähne ausgebissen. An der Grundkonstellation der Ulmer Mannschaft habe sich laut Titz auch durch den erst vor vier Wochen vollzogenen Wechsel an der Seitenlinie von Aufstiegscoach Tomas Wörle hin zum vorherigen Nachwuchstrainer Robert Lechleiter wenig geändert.

Alexander Ahl Holmström 1. FC Magdeburg,12, in Aktion.

Alexander Ahl-Holmström fehlt dem 1. FC Magdeburg in Ulm.

FCM will "Stress erzeugen" – aber Ahl-Holmström fehlt

Doch egal mit welchem Ansatz der SSV in die Partie vor gut 15.500 Zuschauern im Donaustadion gehen wird – Christian Titz bevorzugt bekanntermaßen die eigene Initiative seiner Mannschaft statt die Reaktion auf den Gegner: "Ich wünsche mir, dass wir so reinkommen wie zuletzt gegen Kaiserslautern. Wir wollen Druck machen und Stress in der Endzone erzeugen."

Fest steht aber auch: Aus Magdeburger Sicht nicht dazu beitragen können – neben den bekannten Langzeitausfällen – nun noch Außenverteidiger Samuel Loric (Adduktoren) und Angreifer Alexander Ahl-Holmström, der sich im Training eine Muskelblessur im Oberschenkel zugezogen hat. Durch Ahl-Holmströms Fehlen rückt Topscorer Martijn Kaars aus dem offensiven Mittelfeld wieder in die Angriffsspitze.

mhe