Fußball | 2. Bundesliga 1. FC Magdeburg verspielt gegen Hamburg zwei sicher geglaubte Punkte
Wegen eines Gegentreffers in der Nachspielzeit hat der 1. FC Magdeburg den sicher geglaubten Sieg gegen den Hamburger SV noch verspielt. Trotz Überzahl wurde der FCM in Hälfte zwei phasenweise an die Wand gespielt.
Der 1. FC Magdeburg hat gegen den Hamburger SV nach einem Leistungsabfall in der zweiten Halbzeit nur 2:2 (2:0) gespielt. Trotz mehr als einer Stunde in Überzahl und zahlreicher Chancen bleibt die Sieglos-Serie des FCM auch im sechsten Spiel in Serie bestehen, obwohl es bis zur vierten Minuten der Nachspielzeit in Hälfte zwei noch nach einem Sieg für die Sachsen-Anhalter aussah. Zumindest durfte nach mehr als 500 Minuten mal wieder ein Tor bejubelt werden, auch wenn aus dem Spiel heraus der gegnerische Kasten weiter wie vernagelt zu sein scheint.
El Hankouri zweimal eiskalt vom Punkt
Die Hamburger starteten vor 27.090 Zuschauern überfallartig in die Partie, kamen direkt nach dem Anstoß zu zwei Abschlüssen Immanuel Pherai und András Németh. Die Hausherren, die in einem speziellen 1974er-Jubiläumstrikot aufliefen, brauchten ein paar Minuten, um richtig ins Spiel zu finden, waren in ihren Angriffen aber zunächst zu harmlos, auch weil der HSV das defensiv sehr gut machte. Dann wurde es brenzlig im Strafraum der Gäste: Jan-Luca Schuler fiel nach einem Schubser von Guilherme Ramos zu Boden, Schiedsrichter Dr. Robert Kampka entschied auf Elfmeter (24.) und Platzverweis. Auch nach dem Videostudium blieb die Entscheidung bestehen. Mohammed El Hankouri verwandelte den Strafstoß platziert ins linke Eck. Es war der erste Treffer des 1. FC Magdeburg nach zuvor 521 torlosen Minuten in der Liga.
Mohammed El Hankouri von 1. FC Magdeburg verwandelt einen Strafstoß zum 1:0 gegen Hamburgs Torwart Matheo Raab.
Mit einem Mann mehr war der FCM nun zunächst um Ruhe bemüht, erspielte sich dann aber durch Herbert Bockhorn (38.) und Schuler (41.) dicke Möglichkeiten um die Führung auszubauen. Im Gegenzug verhinderte FCM-Keeper Dominik Reimann in höchster Not den möglichen Ausgleich. Nach einer Ecke spitzelte er den Ball im letzten Moment noch von der Linie. Als alles nach Halbzeit aussah, gab es noch einen weiteren Elfmeterpfiff. Bei einem langen Ball in die Spitze ließ HSV-Schlussmann Matheo Raab den Ball passieren, räumte dann aber Leon Bell Bell ab, der von hinten auch noch von Ludovit Reis abgeräumt wurde. Wieder wurde der Kölner Keller zu Rate gezogen, wieder blieb es bei der Entscheidung. Diesmal hatte El Hankouri etwas mehr Mühe, Raab war mit den Fingerspitzen dran, der Ball aber landete in der siebten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte im Tor.
Magdeburg schwimmt nach HSV-Anschluss und geht baden
Nach dem Wechsel bestimmte der FCM zunächst das Geschehen und kam immer wieder in Abschlusssituationen, Amara Condé (57.) und Bockhorn (59.) aber zielten nicht genau genug. Fast aus dem Nichts durfte wenig später Hamburg jubeln. Schonlau haute die Kugel humorlos aus sechs Metern linker Position ins lange Eck, Reimann bekam die Fäuste nicht rechtzeitig hoch (69.).
Mit dem Anschluss im Rücken übernahm plötzlich der dezimierte HSV das Heft des Handelns und der FCM geriet gehörig ins Schwimmen. László Bénes traf drei Minuten nach dem 1:2 die Latte. Magdeburg kam nur noch ganz selten zur Entlastung, war ansonsten um den eigenen Sechzehner beschäftigt. Es wirkte phasenweise so, als wäre Magdeburg das Team in Unterzahl. Mehrfach musste Reimann in höchster Not klären (76./77./84./90.+2), zudem half ein weiteres Mal das Aluminium, als Reis etwas zu hoch köpfte (88.). Der FCM hoffte, irgendwie über die Zeit zu kommen, doch in der vierten Minute der Nachspielzeit jubelt der HSV. Eine Hereingabe von der rechten Seite wurde durch Bell Bell zur Bogenlampe, Reimann irrte durch den Fünfmeter-Raum und am langen Pfosten köpfte Jonas Meffert aus einem Meter ein.
Kein Vier-Punkte-Vorsprung für den FCM
Damit verpasste es Magdeburg, sich im Kampf um den Klassenerhalt wieder ein bisschen Luft zu verschaffen. Statt vier Punkten Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz sind es nur zwei. Die Blau-Weißen auf Rang 13 haben nun 33 Zähler, dahinter folgen Wehen Wiesbaden, Braunschweig und Rostock mit jeweils 31. Kaiserslautern auf dem ersten Abstiegsplatz hat 29 Punkte auf dem Konto.
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