Frankfurter Fankurve ein Hoffenheim

Frankfurter Heimspiel in Sinsheim Heimspiel in Sinsheim: 15.000 Fans sollen Eintracht Frankfurt im Flow halten

Stand: 25.01.2025 12:08 Uhr

Eintracht Frankfurt reist mit Schwung und einer riesigen Fan-Unterstützung zum Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim. Trainer Dino Toppmöller verteilt jede Menge Komplimente, Sorgen machen nur eine Krankheitswelle und der Kabinen-DJ.

Wenn Dino Toppmöller einen seiner Spieler in aller Öffentlichkeit kritisiert, muss schon etwas vorgefallen sein. Nach außen stellt sich der Trainer von Eintracht Frankfurt normalerweise stets schützend vor sein Team, Ansagen gibt es bei ihm nur intern. Bis zu diesem Freitag. "Was Arthur da gemacht hat, das war schon sehr ausbaufähig", schickte Toppmöller auf der Pressekonferenz klare Worte in Richtung seines Defensiv-Spezialisten. "Das muss ich schon sagen." Ist Arthur Theate, der vermeintliche Musterschüler, plötzlich unten durch?

Natürlich nicht! Toppmöller, der nach dem vierten Sieg im vierten Spiel des Jahres bestens gelaunt auf dem Podium saß, ließ sich lediglich schmunzelnd über Theates Premiere als neuer Kabinen-DJ aus. Der Belgier hat das Amt vom abgewanderten Omar Marmoush übernommen, seine Leistung an der Bluetooth-Box war nach dem 2:0-Sieg gegen Budapest aber offenbar sehr überschaubar. "Omar hat da eine Duftmarke gesetzt", so Toppmöller.

Ganz klar: Die Eintracht beschäftigt sich vor dem Auswärtsspiel am Sonntag (15.30 Uhr) bei der TSG Hoffenheim mit fußballerischen First World Problems. Die Stimmung bei den Hessen, sie könnte trotz des 80-Millionen-Abgangs von Marmoush nicht besser sein.

Lobeshymnen aufs Team

Und genau so soll sie auch bleiben. Auf drei Erfolge in der Bundesliga und dem fast sicheren Sprung ins Europa-League-Achtelfinale soll auch im Kraichgau ein Sieg eingefahren werden. Die Eintracht, die den schwachen Dezember laut Toppmöller "mit jeder Menge Fleiß" abgeschüttelt hat, will den Schwung mitnehmen und sich in der Spitzengruppe festbeißen. "Wir sind gerade im Flow und werden viel investieren, um in genau diesem Flow zu bleiben", unterstrich Toppmöller. Einfach weitermachen, einfach weiter gewinnen. Aber ist das so leicht? Vermutlich nicht.

Wer Toppmöller am Freitagnachmittag allerdings reden hörte, dem kamen wenig Zweifel, dass der Lauf der Hessen auch in Sinsheim anhält. Der Frankfurter Coach lobte Stürmer Hugo Ekitiké für dessen Gegenpressing und Defensivverhalten, er attestierte Can Uzun einen großen Entwicklungsschritt. Ellyes Skhiri, Hugo Larsson und Mario Götze seien entscheidend für die defensive Stabilität und die offensive Wiederbelebung. Und Ansgar Knauff neben Nnamdi Collins und Nathaniel Brown ein Kandidat für die DFB-Elf. "Ich habe mit Julian Nagelsmann schon über ein paar Spieler von uns gesprochen." So klingt ein zufriedener Coach.

Toppmöller schärft die Sinne

Da Vorschusslorbeeren und ein schön anzusehender Spielberichtsbogen aber bekanntlich noch nie Punkte gewonnen haben, wird die Eintracht auch bei der TSG Hoffenheim wieder an die Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen müssen. Auf die Defensiv-Spieler, in diesem Jahr ein bisschen die bislang unbesungenen Helden, wird deutlich mehr Arbeit zukommen als gegen die überforderten Ungarn. Im Angriff muss wohl zum letzten Mal Marmoush ohne externe Hilfe ersetzt werden. Ob Neuzugang Elye Wahi schon im Kader stehen wird, ist noch offen. "Wir brauchen eine scharfsinnige Leistung und wieder den gleichen Fokus", so Toppmöller.

Dass die Hausherren, die sich zuletzt beim klaren Sieg in Kiel in aufsteigender Form präsentierten, ebenfalls Fußball spielen wollen, kommt der Eintracht entgegen. Räume sehen und nutzen gehört nicht erst seit dieser Saison zu einer der Frankfurter Spezialitäten. "Ich erwarte ein interessantes Spiel mit zwei Teams, die nach vorne spielen", betonte Toppmöller, der zudem auf den Faktor Fans setzt. Denn: Wie die Eintracht mitteilte, werden 15.000 Frankfurter Anhänger mit in den Kraichgau reisen und die Hoffenheimer Arena in Beschlag nehmen. "Wir werden eine fantastische Unterstützung haben." Heimspiel in Sinsheim.

Trio droht auszufallen

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es lediglich beim Blick auf die Krankenstation. Die weiterhin kränklichen Oscar Höjlund und Mo Dahoud sind sehr fraglich, der seit Freitag ebenfalls hüstelnde Brown zumindest angeschlagen. Trainer Toppmöller schickte seinen Linksverteidiger vor dem Vormittags-Training vorsichtshalber nach Hause. Ein Einsatz entscheidet sich kurzfristig. "Wir haben da das eine oder andere Problemchen." Auch hier lässt sich festhalten: Es gibt wohl einige Teams, die diese Problemchen gerne hätten.

Die Aufstellung  der Eintracht gegen Budapest

So spielt die Eintracht gegen Budapest.