Frank Carstens, Trainer der HSG Wetzlar.

Zum Auftakt der HBL HSG Wetzlar startet beim SC Magdeburg in die Saison

Stand: 06.09.2024 12:49 Uhr

Die HSG Wetzlar startet bei Meister Magdeburg in die Saison der Handball-Bundesliga, will vor einem Millionenpublikum einen Festtag erleben. Und den Anfang für den Klassenerhalt machen.

Komplizierter könnte der Saisonauftakt nicht sein, simpler auch nicht. Denn zu verlieren haben die Bundesliga-Handballer der HSG Wetzlar am Samstag (18 Uhr/live im Ersten) nichts. Sie treffen, und das ist wohl nicht übertrieben, "auf den schwerstmöglichen Gegner im europäischen Handball", wie der Wetzlarer Geschäftsführer Björn Seipp sagt. Oder Frank Cartens, der Trainer: "Das ist einer der Tempel schlechthin im europäischen Handball. Für mich sind das Festtage."

Die Hessen sind zum Ligastart bei keinem Geringerem als dem SC Magdeburg gefordert, dem Deutschen Meister von 2022 und 2024, dem Champions-League-Sieger von 2023. Wenngleich die Sachsen-Anhalter einige Verletzungssorgen haben und zuletzt auch den Supercup gegen die Füchse Berlin verloren (30:32), sind sie der klare Favorit.

"Magdeburg ist immer schwierig, egal wann man gegen sie spielt. Zum Saisonstart so ein Highlight zu haben, dann noch vor einem Millionenpublikum in der ARD, davon träumt doch jeder Handballer", so Club-Boss Seipp gegenüber dem hr-sport.

Geduld mit "talentierter Truppe"

Die Vorbereitung lief aus Sicht der Mittelhessen durchwachsen. Gerade die Abwehr wies Löcher auf. "Viele Dinge funktionieren noch nicht so, wie die Trainer sich das vorstellen", sagt Seipp, bei dem deshalb aber keine Nervosität aufkommt. "Wir haben eine talentierte Truppe. Deswegen ist es wichtig, dass wir geduldig sind und der Mannschaft Zeit geben, sich zu entwickeln. Sie wird ihr Potenzial ausspielen – die Frage ist nur, wie lange sie dafür braucht."

Trainer Carstens argumentiert in eine ähnliche Richtung, sieht seine Mannschaft auf alle Fälle auf dem richtigen Weg. "Ich kann mich über das Engagement und die Inspiration wahrlich nicht beklagen." Ein wichtiges Kriterium, soll es vorwärts gehen.

Viele Wechsel auf wichtigen Positionen

Zumal der Umbruch bei den Wetzlarern alles andere als klein ist. Die HSG hat fast die halbe Mannschaft ausgetauscht. Mit Lenny Rubin wechselte einer der besten Torschützen nach Stuttgart. Auch Magnus Fredriksen, Emil Mellegard oder Hendrik Wagner verließen die Mittelhessen. Kommenden Sommer wird sich Domen Novak zudem der SG Flensburg-Handewitt anschließen.

Im Gegenzug sticht von den vielen Neuen der gebürtige Hanauer Philipp Ahouansou (Rhein-Neckar Löwen) heraus, der Rückraumspieler hinterließ in der Vorbereitung einen ausgezeichneten Eindruck. "Wir haben sieben Neue dazubekommen", sagt Trainer Carstens, da müsse die Entwicklung im laufenden Spielbetrieb vonstatten gehen.

Klassenerhalt das erklärte Ziel

Mit einem Etat von 4,25 Millionen Euro reiht sich die HSG im unteren Drittel der Bundesliga ein. Freilich: Der Klassenerhalt soll es trotzdem werden, er ist das erklärte Minimalziel des letztjährigen Tabellen-13., "die Basis", wie der Coach das nennt.

Doch, so Geschäftsführer Seipp: "Die Bundesliga wartet nicht auf uns, deswegen müssen wir uns schnell festigen." Am besten schon mit einem guten Auftritt beim stärksten Team Deutschlands, vielleicht sogar Europas, dem SC Magdeburg.