Graffiti am Bornheimer Hang Graffiti: Ukrainischer Künstler verschönert Stadion des FSV Frankfurt
Seit neuestem ziert ein riesiges FSV-Wappen das Stadion am Bornheimer Hang. Verantwortlich dafür: der ukrainische Künstler Viacheslav Balabaiev. Und das soll erst der Anfang sein.
Bei allem Respekt, aber richtig große Kunst gibt es am Bornheimer Hang eher selten zu bewundern. Mal ein schöner Abschluss von Cas Peters, mal ein feiner Steckpass von Gwang-in Lee, ansonsten eben Alltag in der Regionalliga Südwest, auch wenn die Saison der Hessen bislang aller Ehren wert ist.
Unabhängig vom Ausgang der Spiele kann man fortan aber trotzdem ein echtes Kunstwerk am Bornheimer Hang bewundern, es genügt sogar schon, einfach nur am Stadion vorbeizufahren. Seit Kurzem nämlich prangt dort in knapp sechs mal vier Metern Größe das Wappen des FSV Frankfurt, als Graffiti an die Fassade gesprayt. "Ich finde es richtig geil. Wenn man weiß, wie es vorher ausgesehen hat, und jetzt das hier sieht, ist das eine gelungene Arbeit", freut sich FSV-Spieler Elias Breir.
"Ich möchte diesen Ort schöner machen"
Verantwortlich für den neuen Anstrich ist Viacheslav Balabaiev, Spitzname Slavik, ein ukrainischer Street-Art-Künstler, der 2022 nach Frankfurt kam – und das Stadion im Zuge seines Projekts "100 ffm-Ideen" verschönerte. "Ich lebe jetzt hier und möchte diesen Ort schöner machen", sagt Balabaiev.
Der Ukrainer kommt aus der Hip-Hop-Kultur, "ich mache die älteste Kunstform in der modernsten Ausprägung", sagt er und erklärt: "Als der Mensch Mensch wurde, fing er an, Bilder an Wände zu malen, zuerst in Höhlen. Seit damals bis heute und in alle Zukunft malen Menschen die Wände an." In der Ukraine startete er als illegaler Sprayer, "dann wurde ich Künstler, dann kamen die Klienten, mittlerweile habe ich über 1000 Aufträge gemalt."
"Ausnahmslos sind alle begeistert"
"Ausnahmslos sind alle begeistert", freut sich FSV-Geschäftsführer Robert Lempka. Lempka traf Balabaiev auf einem Event, wo ihm der Künstler sein Portfolio zeigte. "Ich war sofort total begeistert. Und ich hatte ein sehr starkes Interesse, weil ich im Rahmen des 125. Jubiläums des Vereins gerne Verschönerungen am Stadion vornehmen wollte."
Gesagt, getan, ein paar Kleinigkeiten noch, dann ist das riesige FSV-Wappen fertig. Verschönerungen gibt es darüber hinaus noch in den Räumlichkeiten auf der Geschäftsstelle. Wenn es nach den Spielern geht, ist es damit allerdings indes nicht getan. "Ein Graffiti in der Mixed Zone, das wir sehen, bevor wir rausgehen. Das gäbe uns einen Schub, wenn wir was Geiles zum Einlaufen sehen", wünscht sich Breir. Und auch Balabaiev wäre sicher nicht abgeneigt. Auf die Frage, was denn das Schwierigste am Sprayen sei, sagt er: "Aufzuhören".