IDO-Weltmeisterschaften in Polen SG Sossenheim aus Frankfurt tanzt bei Jazz-WM in Polen um Titel
Bei den Weltmeisterschaften im Jazz-Tanzen mischt ein Team aus Frankfurt alles auf. Die SG Sossenheim schickt mehrere Dutzend Tänzerinnen und Tänzer nach Polen. Titelambitionen inklusive.
Ein Verein, der über 40 Athletinnen und Athleten zu einer Weltmeisterschaft schickt? In den meisten Sportarten unvorstellbar. Die Tanzgruppe der SG Sossenheim macht das aber möglich: Eine Woche lang messen sich 44 Tänzerinnen und ein Tänzer bei den IDO-Weltmeisterschaften im Modern- und Jazztanz im polnischen Kielce (27. November bis 4. Dezember).
Der Verein aus dem Frankfurter Westen ist seit Jahren eine Topadresse für alle, die es mit Rhythmus und Hüftbewegungen haben. Bei der WM in Polen stellt die SG Sossenheim mehr Personal für den deutschen Kader als jeder andere Verein – und das in allen Altersklassen.
Mehr Sossenheimer als je zuvor
Denn sowohl Kinder als auch Jugendliche und Erwachsene der SG Sossenheim gehen bei der Weltmeisterschaft an den Start. Wettbewerbe gibt es dort in vielen verschiedenen Disziplinen – je nach Alter, Gruppengröße und Tanzstil. Zum dritten Mal nehmen die Sossenheimer Tänzerinnen und Tänzer an der Weltmeisterschaft teil, so viele Beteiligte wie in diesem Jahr gab es noch nie.
Entsprechend stolz zeigt sich auch die Frau, die für all das verantwortlich ist. Sonja Kron leitet die Tanzsportabteilung bei der SG Sossenheim seit 23 Jahren – dass nun mehrere Dutzend ihrer Schützlinge mit nach Polen fahren, fühlt sich für sie surreal an. "Das ist total verrückt. Vor zwei Jahren standen wir hier mit zwei Gruppen, und nun fahren wir in allen Altersklassen zur WM", sagt die Übungsleiterin.
Die Aufregung flacht nie ab
Für alle Frankfurter Beteiligten dürfte sich das Erlebnis Weltmeisterschaft wie eine einzige große Klassenfahrt anfühlen. Riesige Aufregung inklusive. Eva, 15 Jahre alt, war bei der vergangenen WM schon mit dabei – ihren Emotionen tut das aber keinen Abbruch.
"Beim ersten Mal war ich schon unglaublich aufgeregt. Ich dachte, dieses Mal wird es besser, aber es ist genauso", sagt die junge Tänzerin, die in diesem Jahr an den Wettbewerben in der Jazz Small Group (sieben Tänzerinnen) und der Jazz Formation (13 Tänzerinnen) teilnimmt. "Zusammen als Mannschaft zu tanzen und dabei seine Gefühle auszudrücken, ist wirklich schön", findet die 15-Jährige.
Titelambitionen, aber nicht überall
In einem Wettbewerb können die Sossenheimerinnen und Sossenheimer sogar einen Titel verteidigen: In den vergangenen beiden Jahren gewann das Team die WM im "Modern"-Wettkampf. "In diesem Jahr würden wir schon gerne das Triple vollmachen", sagt Sonja Kron.
Für die SG Sossenheim gelten aber nicht in allen Wettbewerben Titelambitionen – vor allem nicht beim Nachwuchs. "Im Jugendbereich haben wir gar nicht damit mit einer WM-Teilnahme gerechnet", betont Kron. "Natürlich ist das für sie eine tolle Erfahrung, die wir ihnen gerne ermöglichen würden. Aber wir erwarten da keine großen Platzierungen", so die Leiterin der Tanzsportabteilung.
Ermöglichen müssen sich die Tänzerinnen und Tänzer ihre Teilnahme an der Weltmeisterschaft übrigens selbst: Anreise, Unterbringung und Verpflegung müssen alle Beteiligten aus ihrer eigenen Tasche bezahlen, hinzu kommt eine Startgebühr von insgesamt 4500 Euro. Entsprechend ist die SG Sossenheim auf Spenden angewiesen. Um das Highlight-Erlebnis Weltmeisterschaft in vollen Zügen genießen zu können.