Regionalliga Südwest FSV Frankfurt – Kickers Offenbach: OFC-Kapitän Wachs entscheidet intensives Derby
Viele Großchancen, kernige Zweikämpfe und ein Lucky Punch: Das Regionalliga-Derby zwischen dem FSV Frankfurt und Kickers Offenbach hat einiges zu bieten - inklusive eines späten Höhepunktes.
Der Gästeblock tobte, die Offenbacher Spieler bauten sich vor ihm auf - und schrien ihre Freude heraus. Marc Wachs, Kapitän der Kickers, war in der 87. Minute des Regionalliga-Spitzenderbys beim FSV Frankfurt der Lucky Punch für die Gäste gelungen - per Elfmeter, derart eiskalt im linken Eck verwandelt, wie es an diesem Sonntag sonst nur die Temperaturen waren.
Die Offenbacher setzten sich vor 7.300 Zuschauern in einem intensiven, nickligen Nachbarschaftsduell letztlich etwas glücklich mit 1:0 (0:0) durch und zogen in der Tabelle an den Bornheimern vorbei. Der OFC ist nun Zweiter und hat fünf Punkte Rückstand auf die Führende TSG Hoffenheim II.
Kurz nach dem Abpfiff kam es zu Auseinandersetzungen zwischen einzelnen FSV-Anhängern, die über den Zaun geklettert waren, sowie vor der Heimkurve jubelnden OFC-Profis. Als die Polizei aufmarschierte, beruhigte sich die Lage. Eine FSV-Sprecherin entschuldigte sich kurz darauf auf der Pressekonferenz bei den Kickers für die Vorkommnisse.
Enge Abseitssituationen auf beiden Seiten
In der ersten Hälfte bewegten sich die beiden Teams auf Augenhöhe, mal waren die einen, dann die anderen besser. Früh im Spiel vergaben Boubacar Barry, der den Ball aus zwei Metern übers Tor grätschte (10.), sowie Ron Berlinksi per Kopf (12.) gute Gelegenheiten für den OFC. Auf FSV-Seite schoss etwas später der auffällige Gwangin Lee aus der Drehung drüber (28.).
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Zwei heikle Abseitssituationen gab es ebenfalls zu bewerten im ersten Abschnitt: Nach 29 Minuten hatte Kickers-Angreifer Berlinski den Ball zwar im Tor versenkt, zuvor schnellte jedoch die Fahne des Linienrichters in die Höhe. Eine knappe Kiste – und letztlich nicht gänzlich aufzulösen (29.). Auf der anderen Seite wurde der enteilte FSV-Angreifer Birkan Celik ebenfalls allein vor dem Tor zurückgepfiffen, die TV-Bilder entlarvten in diesem Fall die (knappe) Fehlentscheidung des Schiedsrichter-Trios (42.).
Fehlpässe und Fouls häufen sich
Nach dem Seitenwechsel wurde das ohnehin intensive Spiel noch ein Stückchen intensiver. Oder anders formuliert: Das tiefe, ja grottenschlechten Geläuf im Stadion am Bornheimer Hang ließ die Kräfte der Profis schwinden, entsprechend unsauber agierten viele in den direkten Duellen. Fehlpässe häuften sich, auch die Fouls und damit einhergehend die Diskussionen. Viertligafußball at his best.
Ein leichtes Chancen-Übergewicht erarbeitete sich dabei anfangs der FSV. So war Lukas Gottwald sieben, acht Meter vor dem Kasten an den Ball gelang, platzierte diesen aber neben das Tor. Ein Riesending, das der FSV-Verteidiger da mangels präziser Schusstechnik liegenließ (51.). Auch Frankfurts Angreifer Lucas Hermes zielte daneben (69.). Für die Kickers schoss Berlinski aufs Tordach (74.).
Als die Partie auf ein torloses Remis zusteuerte, kreuzte OFC-Profi Daniel Dejanovic im Strafraum den Laufweg eines FSV-Verteidigers, wurde touchiert und zu Fall gebracht. Ein klarer Elfer, den Wachs zum Offenbacher Auswärtserfolg verwandelte.
Zuschauer: 7.313