"Machen diese Spielchen nicht mit" Eintracht Frankfurt verzichtet auf Neapel-Tickets
Eintracht Frankfurt verzichtet auf Tickets für das Spiel in Neapel und ist frustriert ob der Vorgehensweise der Italiener. Justiziar Philipp Reschke findet deutliche Worte.
Eintracht-Vorstand Philipp Reschke hat das Ticket-Verbot für Frankfurter Fans in Neapel mit deutlichen Worten kritisiert. "Wir können die Auflage so nicht akzeptieren", sagte der Justiziar der Hessen am hr-Mikrofon am Montag. "Wir wollen das Spielchen nicht mitmachen. Uns gibt es nur als Ganzes und nicht unterteilt in Postleitzahlen-Distrikte."
Frankfurt bestreitet am Mittwoch (ab 21 Uhr im hr-iNFO-Audiostream) sein Rückspiel im Achtelfinale der Champions League in Neapel. Zunächst verbot das Innenministerium in Rom den Verkauf von Eintrittskarten an alle Anhänger aus Deutschland. Nachdem ein Eilantrag der Eintracht vor Gericht erfolgreich und der Bann für ungültig erklärt worden war, sprach die Präfektur der Stadt am Sonntag ein Ticket-Verbot ausschließlich für Anhänger aus der Stadt Frankfurt aus. Ein Einspruch der Eintracht dagegen wurde am Montagabend abgewiesen. Wie bereits angekündigt verzichten die Hessen daher auf ihr gesamtes Kontingent.
Das Ticket-Hickhack rund um das Spiel der Eintracht in Neapel ist auch das große Thema im heimspiel! an diesem Montag (23.15 Uhr im hr-fernsehen, schon vorher bei Youtube und in der Mediathek). Zu Gast sind dann Lukas Dombrowski (Sport Bild) und Florian Schmidbauer (Eagles around the world).
Reschke: Hinspiel nur vorgeschoben
Das erste Verbot wurde auch damit begründet, dass es rund um das Hinspiel einzelne Auseinandersetzungen gegeben habe. "Die Vorfälle beim Hinspiel sind definitiv ein vorgeschobener Grund", betonte Reschke. "Es hat ja niemand damit gerechnet, dass beim Hinspiel gar nichts passiert. Das ist als Grund völlig unzureichend."
Der Eintracht-Vorstand sieht in der Causa auch die Uefa in der Pflicht. "Die Uefa ist ein Stück weit Gefangener der eigenen Regularien, da staatliche Behörden Vorrang vor Verbandsrecht haben", betonte Reschke einerseits, erklärte aber auch: "Die Uefa ist aufgerufen, für zukünftige Fälle dieser Art gewappnet zu sein. Das funktioniert wahrscheinlich nur dadurch, in dem man das Regelwerk so anpasst, dass diese Lücke, die zweifellos bestand, so geschlossen wird, dass es keinen Domino-Effekt gibt."
Eintracht rät von Neapel-Reise ab
Da die Eintracht nun auf das Auswärts-Kontingent verzichtet, rät Reschke den eigenen Fans davon ab, nach Neapel zu reisen. "Es ist eine angespannte Situation in der Stadt", betonte er. "Ich würde niemandem dazu raten, dort hinzufahren. Die, die dort sind, sollten im besten Fall nicht zu sehr auffallen."