
Eigengewächs geht nach 22 Jahren HSG Wetzlar verliert Torwart und Aushängeschild Till Klimpke
Schon seit Monaten wird spekuliert, nun ist es offiziell: Torwart Till Klimpke verlässt den Handball-Bundesligisten HSG Wetzlar. Wohin es das mittelhessische Eigengewächs zieht, ist noch offen.
Das Eigengewächs und sportliche Aushängeschild verlässt die HSG Wetzlar: Till Klimpke, Torhüter und Kapitän des hessischen Handball-Bundesligisten, wird den im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern und seinen Herzensclub, für den er seit 22 Jahren ohne Unterbrechung spielt, verlassen. Dies teilten die Wetzlarer am Dienstag mit.
"Ich habe der HSG Wetzlar sehr viel zu verdanken. Deswegen ist mir die Entscheidung auch sehr schwergefallen. Es ist keine Entscheidung gegen meinen Heimatverein, sondern für eine neue Herausforderung", wurde Klimpke in der Club-Mitteilung zitiert. Er wolle sich nach so vielen Jahren in vertrauter Umgebung jedoch alsbald in einem neuen Umfeld beweisen. "Ich hoffe, dass die neuen Erfahrungen mich als Sportler und auch als Mensch bereichern."
Neuer Club von Klimpke noch nicht bekannt
Schon seit Monaten war über einen Abschied des 26-Jährigen aus Mittelhessen spekuliert worden. Bereits vergangenen Oktober hatte die HSG ihm ein Angebot unterbreitet und dieses mehrfach (nach oben) angepasst. Ohne Erfolg. "Es ist sein gutes Recht, seinen auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern", sagte HSG-Geschäftsführer Björn Seipp: "Letztlich war der Wunsch nach Veränderung größer als der, hier zu bleiben. Das müssen wir so akzeptieren."
Klimpkes künftiger Arbeitgeber ist noch nicht bekannt. Den Gerüchten, wonach der Torwart zu den Füchsen Berlin gehen könnte, widersprach der Berliner Sportchef Stefan Kretzschmar zuletzt deutlich. Dem Vernehmen nach könnte dagegen ein dänischer Club das Ziel des 19-fachen Nationalspielers sein.
Bei der HSG hatte man bis zuletzt auf einen Verbleib des Leistungsträgers gehofft. Freilich ahnten die Verantwortlichen wohl auch irgendwann, was da kommen würde. "Ich kann sagen, dass wir alles getan haben, was uns möglich war, um ihn zu halten", sagte Jasmin Camdzic, der Sportliche Leiter der HSG: "Dass Till uns im Sommer verlässt, bedauere ich sehr, ist aber ein Vorgang, der zum Profisport dazugehört." Bereits zu Corona-Zeiten stand Klimpke schon einmal vor einem Abschied aus Wetzlar, der SC Magdeburg war intessiert, wollte damals jedoch die Ablöseforderungen der HSG nicht erfüllen.
Über Nachfolger wird bereits spekuliert
Jedenfalls: Wetzlar fühlt sich für den bevorstehenden Abgang des Kapitäns vorbereitet. Mit Anadin Suljakovic habe die HSG bereits einen guten Torhüter unter Vertrag, "den wir in den vergangenen Jahren genau für eine solche Situation ausgebildet haben", so Camdzic.
Zudem soll bald ein weiterer Keeper präsentiert werden. Der niederländische Nationaltorhüter Bart Ravensbergen (FA Göppingen) wird gehandelt. Camdzic ist sich jedenfalls sicher, dem neuen Wetzlarer Trainer Momir Ilic, der im Sommer von Frank Carstens übernimmt, ein gutes Torhüter-Duo hinstellen zu können. "Wir werden weiterhin gut aufgestellt sein."