Eintracht-Trainer geht im Sommer So erklärt Krösche das Glasner-Aus
Die Trennung von Trainer Oliver Glasner erhitzt bei Eintracht Frankfurt die Gemüter. Der im Umfeld heftig kritisierte Sportvorstand Markus Krösche ordnet seine Entscheidung ein.
Die Anhängerschaft von Eintracht Frankfurt hat ihrem Ärger über die Trennung von Trainer Oliver Glasner nach dem DFB-Pokal-Finale in den sozialen Netzwerken Luft gemacht. In Umfragen, mit Twitter-Bildern oder deutlichen Worten stellten sie sich hinter den Österreicher, drohten teilweise sogar mit der Kündigung ihrer Mitgliedschaft.
Krösche ist für Teile des Umfeldes der Buhmann
Sportvorstand Markus Krösche weiß, dass seine Entscheidung im Umfeld als unpopulär gilt. "Ich treffe Entscheidungen aus Überzeugung, nicht aus Emotionalität"; sagte Krösche am Mittwoch in einer Medienrunde. "Ich habe die Gesamtsituation im Blick. Alles das, was ich wahrgenommen habe, führe ich zusammen. Das ist letztendlich meine Aufgabe."
Er könne, so erklärte der Eintracht-Sportvorstand – inzwischen Buhmann für einige Anhänger – weiter, seine Entscheidung nicht davon abhängig machen, dass sie alle verstehen: "Jeder kann eine Meinung haben, diese äußern und diskutieren. Wenn du im Fußball arbeitest, dann wird deine Arbeit bewertet und diskutiert. Das macht den Sport so interessant." Die Klarheit, wie es mit Glasner ab Sommer weitergeht, sei aber wichtig gewesen.
Ein Prozess führte zum Glasner-Ende im Sommer
"Wir wollen unsere Kräfte bündeln in den letzten drei Saisonspielen und im Pokalfinale", betonte Krösche. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass die Mannschaft nach zehn Bundesligapartien ohne Sieg nun wieder in die Erfolgsspur zurückkommen könne. Die Zukunftsfrage ist geklärt, "wir haben die Vergangenheit hinter uns gelassen".
Die Entwicklung der vergangenen Wochen lässt dennoch viele Fragen offen. Wie konnte das passieren, dass der so beliebte und hoch angesehene Europa-League-Held in der Liga nicht mehr die Kurve bekam? Wann haben die beiden Parteien verschiedene Abbiegungen genommen? Warum performte das Team nicht mehr wie in der Hinserie? "Das war ein Prozess. Das Vertragsangebot Ende Februar für Glasner gab es mit voller Überzeugung. Doch dann haben sich die Dinge anders entwickelt", sagte Krösche. Statt Verlängerung bis 2026 gibt es nun sogar die Trennung ein Jahr vor dem Ende der Vertragslaufzeit.
Krösche: "Ich musste eine unpopuläre Entscheidung treffen"
Seit Februar lief in der Bundesliga nichts mehr zusammen, das Champions-League-Aus gegen die SSC Neapel war krachend, der Glaube an die eigene Stärke sank zunehmend. Glasner machte seinem Ärger auch in der Öffentlichkeit immer häufiger Luft, kritisierte vor allem an, dass im Winter für die teilweise sehr durch Verletzungspech geschwächte Abwehr nicht noch Verstärkung hinzukam. Krösche nahm die Kritik des Trainers lange Zeit gelassen hin, er lege nicht jedes Wort bei Pressekonferenzen auf die Goldwaage.
Der 42-Jährige müsse aber klare Entscheidungen treffen, er sei verantwortlich für die Strategie und müsse entscheiden, was das "Beste für den Klub" sei: "Das hat sich so entwickelt und dann musst du unpopuläre Entscheidungen treffen. Es geht nicht um Oliver Glasner oder Markus Krösche - es geht um Eintracht Frankfurt."