Kein neuer Innenverteidiger am Deadline Day Eintracht Frankfurt will Verletzung von Robin Koch intern auffangen
Eintracht Frankfurt muss voraussichtlich wochenlang auf Robin Koch verzichten. Einen Last-Minute-Ersatz für den Abwehrchef wird es trotzdem nicht geben. Gut möglich aber, dass die Hessen an anderer Stelle noch einmal nachlegen.
Nein, das sah überhaupt nicht gut aus bei Robin Koch im 1:1-Spiel gegen den VfL Wolfsburg am Sonntagnachmittag. Weder sein Sturz in der 13. Minute, als er beim Kopfballduell mit Jonas Wind das Gleichgewicht verlor und voll auf die linke Schulter krachte, noch seine anschließende Reaktion. Koch hielt sich unentwegt eben diese Schulter, verzog das Gesicht vor Schmerzen und schüttelte den Kopf, als wollte er sagen: "Nein, das Spiel geht heute ohne mich zu Ende."
"Sieht nicht ganz so gut aus"
Diese Meinung teilten auch die Ärzte, Koch verließ in der 15. Minute das Spielfeld. Noch am Nachmittag ging es für ihn ins Krankenhaus.
"Es sieht ehrlicherweise nicht ganz so gut aus", wusste Trainer Dino Toppmöller nach der Partie das zu berichten, was man angesichts der Bilder schon befürchtet hatte. "Es sieht nach einer Schulterverletzung aus, die ihn sicher für ein paar Wochen rausnehmen wird." Die offizielle Diagnose steht noch aus.
Tuta patzt prompt
Der Coach muss dennoch vorerst ohne seinen Abwehrchef planen. Beim einen oder anderen Fan dürfte das zu Sorgenfalten auf der Stirn führen. Immerhin verschuldete Tuta, der Kochs zentralen Part in der Abwehrkette übernahm, prompt den Gegentreffer zum 0:1 (50.).
Und weil es nicht der erste Bock in Tutas Karriere ist, auch zuletzt in Rom lag er daneben, stellte sich die Frage, ob die Eintracht am Deadline Day, also am heutigen Montag, nicht noch einen Ersatz für Koch verpflichtet. Das allerdings schloss Sportvorstand Markus Krösche noch am Sonntag aus: "Wir haben genug Alternativen in der Defensive", findet er.
Ein Trio hat klar die Nase vorn
Tuta, Nnamdi Collins, Arthur Theate, der erst vor dem Spiel gegen den VfL bis 2029 an den Verein gebunden wurde, sind momentan die erste Wahl für die Dreierkette. Rasmus Kristensen könnte einspringen, kommt es hart auf hart stünde Timothy Chandler bereit. Mit Aurèle Amenda haben die Hessen zudem noch einen gelernten Innenverteidiger als Ersatz in der Hinterhand.
Der Schweizer hatte sich im November aber das Syndesmoseband angerissen, braucht noch ein paar Wochen, um eine echte Alternative zu sein. "Er ist erst relativ kurz im Mannschaftstraining. Da sind wir hoffentlich in ein, zwei Wochen so weit, dass wir über Teilzeiteinsätze reden können", so Toppmöller. Die Eintracht sieht sich – zumindest in hinterster Reihe – gut aufgestellt.
Weitere Transfers nicht ausgeschlossen
An anderer Stelle könnten die Frankfurter aber sehr wohl noch aktiv werden am Montag. "Markus hat noch ein bisschen was zu tun heute Abend. Wir werden sicherlich noch einmal telefonieren", kündigte der Trainer am Sonntag an. Der angesprochene Markus Krösche wiederum meinte, dass man "im Großen und Ganzen" mit dem Kader zufrieden sei, ausschließen wollte er aber nichts.
Gerüchtet wurde zuletzt, dass die Eintracht nach der Verpflichtung von Elye Wahi vielleicht sogar noch einen zweiten Stürmer holen könnte. Auch auf der linken Schiene sollen sich die Hessen zumindest nach Verstärkung umschauen. Aktionismus wird aber auch dieses Jahr nicht Einzug halten im Frankfurter Stadtwald. "Wir sollten aus Überzeugung handeln. Es muss Sinn machen", formulierte Toppmöller die Grundsätze, die bei jeder Verpflichtung gegeben sein müssen.