Polizei-Einsatz nach den Ausschreitungen im Eintracht-Stadion

Nach Krawallen beim Stuttgart-Spiel Frankfurts Polizei fahndet nach 29 Personen

Stand: 03.02.2025 10:52 Uhr

Die Polizei sucht bald 15 Monate nach den schweren Krawallen rund um das Stuttgart-Heimspiel der Eintracht nach bisher nicht identifizierten Personen. Sie veröffentlichte Bilder von den 29 Verdächtigen.

Die Aufarbeitung der Krawalle vom Heimspiel der Frankfurter Eintracht gegen den VfB Stuttgart im November 2023 ist noch lange nicht zu Ende: Wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Montagvormittag mitteilte, fahndet sie gemeinsam mit der Polizei nun öffentlich nach 29 bisher unbekannten Tatverdächtigen.

Diese stünden im Verdacht, so heißt es, an Ausschreitungen gegen Polizei- und Ordnungskräfte beteiligt gewesen zu sein. Sie sollen die eingesetzten Kräfte aus einer Menge heraus am Block 40 mit Absperrgittern, Fahnenstangen, Feuerlöschern, Mülltonnen und Pyrotechnik beworfen haben. Die Staatsanwaltschaft, die wegen des Verdachts des besonders schweren Landfriedensbruchs ermittelt, veröffentlichte Bilder von den 29 noch nicht identifizierten Personen.

Viele Fans klagen im Nachgang über Polizeigewalt

Noch vor dem Bundesliga-Spiel zwischen der Eintracht und den Schwaben war es damals zu heftigen Ausschreitungen zwischen Frankfurter Anhängern und der Polizei gekommen. Es gab rund 200 Verletzte. Der Anfangspunkt der Eskalation, daran besteht kein Zweifel, waren unerlaubte Versuche, ohne gültige Karte in den Stehplatzbereich vorzudringen.

Später klagten aber auch zahlreiche Zuschauer über Polizeigewalt. "Das verlangt Differenziertheit. Und das will keine der beiden Seiten wirklich hören", sagte der Frankfurter Vorstandssprecher Axel Hellmann vor einem knappen Jahr auf der Mitgliederversammlung des Vereins zu den Vorfällen.

Ermittlungen auch gegen Polizisten

Knapp vier Monate nach den Ausschreitungen hatte die Polizei, die die "Soko 2511" einrichtete, Wohnungen und Häuser von 42 mutmaßlichen Gewalttätern durchsucht, die am Zusammenstoß mit der Polizei beteiligt gewesen sein sollen. Gegen sie wurde wegen des besonders schweren Falls des Landfriedensbruchs, des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Insgesamt ermittelte die Polizei gegen 93 Fans und mehrere Polizisten, wie sie im vergangenen November mitgeteilt hatte. Zur Anzahl der beschuldigten Beamten könne man allerdings "aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben" machen, betonte Oberstaatsanwalt Dominik Mies damals. Vom DFB waren die Hessen für die Vorkomnisse mit einer hohen Geldstrafe von 250.000 Euro belegt worden.