Neues VAR-Pilotprojekt DFL testet Schiedsrichter-Ansagen bei Eintracht Frankfurt gegen Wolfsburg
Die DFL will VAR-Entscheidungen für die Fans im Stadion transparenter machen. Dafür testet sie entsprechende Ansagen des Schiedsrichters - unter anderem beim nächsten Spiel von Eintracht Frankfurt.
Am kommenden Wochenende startet in der 1. und 2. Fußball-Bundesliga eine Testphase mit Durchsagen der Schiedsrichter zur Erklärung nach Eingriffen des Video-Assistenten. Dies teilte die Deutsche Fußball Liga (DFL) am Montag auf einer Pressekonferenz mit. Demnach wird auch das Heimspiel von Eintracht Frankfurt gegen den VfL Wolfsburg am Sonntag (15.30 Uhr) Teil des Tests sein.
Erklär-Clip vor den Spielen
Die von der DFL-Kommission Fußball initiierte Pilotphase ganz nach dem Vorbild der US-Football-Liga NFL ist zunächst auf neun Stadien beschränkt. Am 20. Spieltag kommt die Neuerung bei insgesamt fünf Partien zum Einsatz. "Wir haben überlegt, wie wir mehr Verständnis bei den Menschen wecken und die Transparenz in den Stadien erhöhen können. Die bleiben oft ratloser zurück als die Leute vor den TV-Bildschirmen", sagte Bayern Münchens Sportvorstand Max Eberl als Mitglied der Kommission Fußball. "Wir finden, dass dieses Announcement für die Transparenz im Stadion und für das Verständnis für den Schiedsrichter ein Fortschritt sein kann." Man halte diese Testphase "für sehr, sehr gut".
In den für die Testphase ausgewählten Stadien soll vor den Spielen ein 60-sekündiger Erklär-Clip zur Neuerung laufen. Der Referee wird sich in zwei Fällen über die Lautsprecher zu Wort melden, und zwar wenn er am Monitor war oder wenn er eine Entscheidung nach VAR-Eingriff ändert. Per Knopfdruck kann er hierfür sein Headset freigeben. Ausgewählt für die Testphase wurden neben der Arena in Frankfurt auch die Stadien in München, Dortmund, Freiburg, Leipzig, St. Pauli, Hamburg, Düsseldorf und Magdeburg.
"Ungewohntes Terrain für die Schiedsrichter"
Man werde "erstmal schauen, was es bringt, und reflektieren", so Knut Kircher, Geschäftsführer der DFB Schiri GmbH. Dann werde man sehen, ob sich auch eine "flächendeckende" Einführung lohne. Die Referees wurden auf die Neuerung mit verschiedenen Trainingsmaßnahmen bereits seit vergangenen Juli vorbereitet. "Es ist ein ungewohntes Terrain für die Schiedsrichter", führte Kircher aus. "Deshalb mussten wir Überzeugungsarbeit leisten, und nicht jeder fühlt sich damit direkt wohl."
Unter anderem der Weltverband FIFA hat in verschiedenen Wettbewerben bereits Testläufe durchgeführt, etwa bei der Frauen-WM 2023 in Australien und Neuseeland.