Winter-Transferfenster offen Darmstadt 98: Fernie bastelt am Lilien-Kader der Zukunft
Das Winter-Transferfenster hat begonnen und es könnte trotz des Abgangs von Klaus Gjasula ein ruhiger Januar für den SV Darmstadt 98 werden. Viel spannender ist da schon die Frage, was im Sommer bei den Lilien passiert.
So ein klein wenig fremd ist Paul Fernie, dem Engländer auf der Kommandobrücke des SV Darmstadt 98, das Prinzip Winterpause immer noch. Zu Hause, in der Heimat, da wurde fleißig weitergespielt, während in Deutschland das Weihnachtsfest deutlich ruhiger begangen wurde. Und was tat Fernie deswegen? Schaute zwischen den Jahren erst einmal reichlich Premier League. Bloß nicht zu tief in der Winterpause versinken.
Nun ist es aber sowieso aufgrund der Job-Beschreibung so, dass die Zeit nach Weihnachten und bis Ende Januar für den Sportdirektor der Südhessen eine deutlich hektischere ist als im sonstigen Liga-Betrieb. Auch ohne Premier-League-Gucken. Seit dem 1. Januar dürfen wieder Spieler transferiert werden, Routinier Klaus Gjasula, in der Hinrunde selten im Trikot der Darmstädter im Einsatz, nutzte das und schloss sich am Montag dem Drittligisten aus Essen an.
Es dürfte ein ruhiger Januar werden
Trotz dieses Abgangs spricht aber viel dafür, dass der Januar deutlich ruhiger wird als die Transferphasen zuvor. Das Gerüst bei Darmstadt steht, abgegeben werden soll im besten Fall niemand - auch auf der Zugangsseite wird nur gehandelt, wenn es wirklich passt. "Ich bin nach wie vor hochzufrieden mit der Qualität, die wir haben", betonte Fernie am Montag im Trainingslager der Lilien im spanischen El Saler.
Der Grund der Ruhe liegt dabei auch in der Hektik des Sommers begründet. Der Kader der 98er änderte sich nach dem Abstieg radikal. Das braucht es so schnell nicht mehr. "Wir haben im Sommer relativ viel gemacht. Die Mannschaft sieht langsam eingespielt aus und das ist das größte Kompliment", erklärte Fernie nicht zu unrecht. "Wir haben keine Not, unbedingt zu reagieren."
Was passiert im Sommer?
Und dennoch bastelt der Engländer, der selbst erst seit dem April vergangenen Jahres im Verein ist, weiter an der Zukunft der Südhessen. Denn viel interessanter als das, was im Winter passiert, dürfte das werden, was im Sommer passiert. Mit Gjasula hat bereits ein Teil der Fraktion "Routinier-mit-auslaufendem-Vertrag" den Verein verlassen. Gesellen sich im Sommer weitere dazu?
Dann, Ende Juni, enden nämlich unter anderem die Kontrakte von Marcel Schuhen, Christoph Zimmermann, Matthias Bader, Tobias Kempe und Fabian Holland. Alles gestandene Spieler. Es spricht viel dafür, dass nicht alle über den Sommer hinaus in Darmstadt bleiben. Es könnte eine kleine Zäsur anstehen.
Gespräche mit Fabian Holland laufen
Einer soll aber in jedem Fall weiter das Lilien-Trikot tragen: der Kapitän, Fabian Holland. "Wir sind momentan mit Fabian im Gespräch", verriet Fernie in El Saler und fügte hinzu: "Mit anderen Spielern werden wir auch noch sprechen in den kommenden Wochen und Monaten."
Es dürfte spannende Wochen und Monate für die Lilien werden. Und das bezieht sich nicht unbedingt auf den Januar und das gerade erst geöffnete Transferfenster.