Fußballprofi Leroy Sané (r.) von Bayern München im Kopfballduell mit St. Paulis Manolis Saliakas

Knapper Sieg FC Bayern wackelt gegen St. Pauli - aber fällt nicht

Stand: 31.03.2025 00:01 Uhr

Der FC Bayern München hat sich in der Fußball-Bundesliga von Bayer Leverkusens Sieg nicht beirren lassen. Gegen den FC St. Pauli wurde es allerdings nach einem eigentlich souveränen Spiel am Ende doch noch eng. Mit einem 3:2 (1:1)-Sieg halten die Münchener ihren Vorsprung von sechs Punkten nach dem 27. Spieltag.

Harry Kane (16. Minute) besorgte für den Favoriten am Samstag früh die Führung. Der Ausgleich durch Elias Saad (27.) machte die Partie spannend. Doch Leroy Sané (53., 71.) brachte in der zweiten Halbzeit die Münchener mit einem Doppelpack wieder in die Spur. Nach dem späten 3:2 durch Lars Ritzka (90.+3) wurde es noch einmal kurz haarig.

St.-Pauli-Trainer Blessin: "Richtig gutes Spiel"

Aber nach den Patzern gegen Bochum (2:3) und bei Union Berlin (1:1) ließ der Rekordmeister dieses Mal nichts liegen und hält Kurs auf die deutsche Meisterschaft. Bayern-Trainer Vincent Kompany war es recht: "Jetzt geht es um die Siege", sagte er.

Für St. Pauli (25 Punkte) bleibt es auf Platz 15 im Abstiegskampf eng. Deshalb war Trainer Alexander Blessin im Sportschau-Gespräch auch nach Abpfiff zwiegespalten: "Wir haben ein richtig, richtig gutes Spiel gemacht. Aber wir haben auch drei Geschenke verteilt."

St. Paulis Coach Blessin - "Hatten schönes Präsent parat"

Sportschau, 29.03.2025 18:00 Uhr

Goretzkas Großchance nach 55 Sekunden

Gegen St. Pauli machte der FC Bayern von Anfang an den Eindruck, einen Patzer wie vor der Länderspielpause nicht wiederholen zu wollen. Mit Eric Dier und Raphael Guerreiro für die langzeitverletzten Dayot Upamecano und Alphonso Davies in der Startelf machten die Gastgeber von Beginn an Druck. Schon nach 55 Sekunden hatte Leon Goretzka die erste Chance. Doch St. Paulis Torwart Nikola Vasilj fischte den Kopfball des deutschen Nationalspielers stark von der Linie.

St. Pauli konzentrierte sich zwar auf die Defensive, versteckte sich aber keineswegs. Nach acht Minuten wurde Neuer-Vertreter Jonas Urbig das erste Mal auf die Probe gestellt, wischte eine verrutschte Flanke von rechts noch über die Latte. Wenig später wurde es noch knapper für die Münchener, als St. Paulis Kapitän Jackson Irvine (14.). einen Freistoß aus dem Halbfeld an die Latte köpfte.

Bayerns Kane eiskalt zum 1:0

Wie man effektiv trifft, zeigte dann der FC Bayern. Jamal Musiala eroberte nach einer verpatzten Ballannahme das Leder von Siebe van der Heyden und gab weiter auf Michael Olise. Der Franzose hatte das Auge für Kane im Zentrum. Der ließ sich die Chance aus perfekter Torjäger-Position im Zentrum nicht entgehen und setzte den Ball links unten zum 1:0 ins Netz. Damit hat der Engländer auch gegen den 19. Bundesliga-Klub getroffen, gegen den er in seiner Bayern-Ära gespielt hat.

Es schien alles nach Plan zu laufen für das Team von Trainer Vincent Kompany. Aber es schien nur so. Mit einem Smith-Freistoß (20.) hatte St. Pauli die nächste Möglichkeit. Wieder war Urbig auf dem Posten - und wenig später geschlagen. Die Bayern bekamen bei einem St.-Pauli-Angriff über rechts keinen Zugriff und Saad wischte die Hereingabe am Fünfer zum 1:1 ins lange Eck.

St. Paulis Leidenschaft reicht nicht

Doch ein Bayern-Wackler? Die Gastgeber versuchten direkt, den Eindruck wegzuwischen. Bis zur Pause hatten Musiala (34.) mit einem Chip und Sané (35.) per Kopf noch die Chance zur Führung. Aber St. Pauli hielt mit viel Leidenschaft das Remis.

Aber auch in Halbzeit zwei zog der Rekordmeister weiter durch und belohnte sich schnell. Olise leitete im Mittelfeld ein Zuspiel direkt und stark auf links in den Lauf des viel zu freien Sané weiter. Der zog auf und davon und traf von halblinks mit einem präzisen Schuss zum 2:1 ins lange Eck.

Mit Sanés 3:1 scheint für München alles geregelt

In der Folge schaffte es St. Pauli nicht mehr so gut wie in Durchgang eins, sich zu befreien. München behielt den Zugriff auf die Partie und setzte offensiv die Akzente. Vasily verhinderte zunächst noch gegen Musiala (69.) mit einer ganz starken Parade an die Latte den dritten Treffer. Den machte dann aber wenig später Sané.

Nach einem Ballgewinn spielten die Bayern schnell nach vorne. Kane legte von rechts im Strafraum quer auf den alleinstehenden Sané, der sich die Chance zum 3:1 nicht entgehen ließ. Für Sané war es das achte Saisontor, für Kane die 31. Torbeteiligung (22 Tore, 9 Vorlagen) in dieser Bundesliga-Saison. Damit war 20 Minuten vor Schluss eigentlich alles geregelt. St. Pauli scheute das volle Risiko. Die Bayern schalteten auf Kontrolle um.

Ito-Aus und spätes Gegentor von St. Pauli sorgen für Unruhe

Kurz vor Schluss wurde es dann überraschend doch noch rumpelig. Der gerade erst von einer schweren Mittelfußverletzung genesene und eingewechselte Hiroki Ito musste nach einem Sprint mit Problemen am selben Fuß das Spielfeld wieder verlassen (88.). Damit könnte den Münchenern der dritte Defensivspieler im Saison-Endspurt fehlen.

"Ich hoffe, dass es nicht so schlimm ist", sagte Kompany. Er wisse nicht, ob die Verletzung eine Folge der hohen Belastung durch viele Spiele sei, aber erneuerte Bayerns Kritik am engen Spielplan. "Heute ist es für mich einfach sehr schade, dass der nächste wichtige Spieler ausfällt."

Da Kompany bereits fünfmal gewechselte hatte, waren die Münchener nur noch zu Zehnt. St. Paul witterte Morgenluft. Urbig verhinderte zunächst mit einer Parade noch das Gegentor. Doch dafür traf Ritzka mit einem strammen Schuss aus 22 Metern zum 2:3.

In den letzten zwei Minuten der Nachspielzeit hing der Sieg auf einmal erstaunlicherweise am seidenen Faden. Der riss dieses Mal jedoch nicht und so durfte sich der Spitzenreiter über einen Heimsieg freuen.

München in Augsburg, St. Pauli gegen Gladbach

Am nächsten Bundesliga-Spieltag treten die Bayern am Freitagabend (04.04.2025) beim FC Augsburg (20.30 Uhr) an. St. Pauli hat am Sonntag Borussia Mönchengladbach zu Gast am Millerntor (06.04., 15.30 Uhr).