Straubing gegen München

Bayerische Vereine vor DEL-Start Neue Halle und Abstiegsängste

Stand: 19.09.2024 17:08 Uhr

Am Donnerstag startet die Deutsche Eishockey-Liga in ihre 31. Spielzeit. Der EHC Red Bull München will das Halbfinal-Aus in den Play-offs schnell vergessen machen. Straubing spielt im Europapokal. BR24Sport blickt auf die bayerischen Klubs.

Von Victor List, Achim Hofbauer

Nach fünf Monaten Pause ist die Deutsche Eishockey-Liga wieder zurück und startet mit dem bayerischen Panther-Duell zwischen Augsburg und Ingolstadt am Donnerstagabend (ab 19.30 Uhr im Liveticker) in die neue Saison. BR24Sport ordnet ein, was von den bayerischen Vertretern in dieser Spielzeit zu erwarten ist.

Straubing Tigers: Mit Schwung durch Europa

Am erfolgreichsten in der vergangenen Saison waren die Straubing Tigers. Als Tabellendritter und Play-off-Halbfinalist (1:4 gegen den Meister Berlin) qualifizierten sich anders als der vorherige Dauergast EHC Red Bull München nun für die Champions Hockey League (CHL). Auf europäischem Eis legten die Niederbayern einen hervorragenden Start hin und gewann ihre ersten beiden Partien. Es folgten eine Niederlage und ein weiterer Erfolg, womit die Tigers im Tabellenmittelfeld stehen und gute Chancen auf den Achtelfinal-Einzug besitzen.

Diesen Schwung will das Team von Headcoach Tom Pokel mitnehmen in die neue DEL-Saison und setzt dabei auf einen starken Rückhalt. Zane McIntyre kommt aus der NHL in die Gäubodenstadt, gemeinsam mit dem schon Nationalmannschafts-erprobten Niederbayer Florian Bugl dürfte er in der Tat ein starkes Torhüterteam bilden. Mit weiteren Transfers wie Danjo Leonhardt, Tim Fleischer und Elis Hede (alle aus Nürnberg) wurde der Kader in der Breite - und vor allem in der Schnelligkeit - weiter verstärkt. Straunbings Trainer Tom Pokel will das Spiel weiter beschleunigen. Und wie in den Vorjahren heißt das auch: Ein Platz unter den ersten sechs ist wieder möglich.

EHC Red Bull München: Der Star ist die Heimstätte

Wie Straubing scheiterte auch der EHC Red Bull München in der vergangenen Saison im Play-off-Halbfinale, klar mit 1:4 an der Überraschungsmannschaft Fischtown Pinguins Bremerhaven. Damit verpassten die Münchner ihr Ziel, den im Jahr zuvor errungenen DEL-Titel zu verteidigen. Diese Vorgabe gilt dafür jetzt wieder. Ein Wörtchen um den Titel werden die Münchner sicher mitreden, doch mittlerweile haben immer mehr Trainer die Konkurrenz aus Berlin und Mannheim noch eher auf dem Titel-Zettel.

Personell ist die Mannschaft beisammen geblieben - und damit schon wieder titelreif. Gerade der Kanadier Taro Hirose könnte im Angriff dank seiner Top-Zahlen als Punktelieferant helfen. Das eigentliche Thema ist in diesen Tagen in München aber die neue Heimstätte. Der EHC wird seine Heimspiele im neuen SAP Garden austragen. Die prestigeträchtige Mehrzweckhalle, die teilweise auch von den Basketballern des FC Bayern bespielt wird, löst damit das altehrwürdige Olympia-Eissportzentrum am Oberwiesenfeld ab.

ERC Ingolstadt: Große Shoppingtour und ein Topscorer

Die letzte Saison lief für die Schanzer mit Rang neun wenig zufriedenstellend. Damit verpasste der damalige Vizemeister die CHL. Auch deshalb ging der ERC im Sommer auf Shoppingtour und verpflichtete mit dem US-Amerikaner Kenny Agostino einen erfahrenen Flügelstürmer vom Ligakonkurrenten Düsseldorf. In der vergangenen Saison war er viertbester Scorer der Liga und darf als Toptransfer bezeichnet werden.

Zudem ist Daniel Schmölz von den Nürnberg Ice Tigers neu an der Donau. Einige Trainer haben auch die Panther wieder auf dem Titel-Zettel. Die Oberbayern wollen erst einmal die Top sechs erreichen. Alles Weitere würde sich dann in den Play-offs regeln.

Nürnberg Ice Tigers: Reicht es für die Pre-Play-offs?

Die Nürnberg Ice Tigers gehen mit großen Fragezeichen in die Saison, denn der Verein hat sich im Sommer nahezu komplett neu aufgestellt. Neu ist zunächst der Trainer. Mitch O'Keefe - zuletzt mit Innsbruck in der Champions League - soll den Umbruch moderieren. Unterstützt wird er dabei von einer echten Eishockey-Legende. Denn sein Co-Trainer ist der frühere deutsche Nationalspieler Jochen Hecht, der als Spieler fast 900 Spiele in der besten Liga der Welt, der NHL, absolvierte.

Der Kader ist ebenfalls runderneuert. Schmölz, Leonhardt, Fleischer und Hede wanderten allesamt zur bayerischen Konkurrenz ab. Dafür lotste der Sport-Geschäftsführer Stefan Ustorf u.a. den Kanadier Owen Headrick an die Pegnitz. Er soll die Abwehr stabilisieren und hat das Potenzial zum Publikumsliebling. Dennoch dürfte den Franken eine schwierige Saison und der damit verbundene Abstiegskampf bevorstehen.

Augsburger Panther: Aller schlechten Dinge sind drei?

Nach der vergangenen Spielzeit waren die Augsburger Panther wie schon im Jahr 2023 sportlich abgestiegen. Doch die Augsburger kommen in der Sommerpause immer wieder zurück. Weil der Zweitligameister Regensburg keine Lizenz für die DEL angemeldet hatte, darf der AEV in der höchsten deutschen Spielklasse bleiben.

Um es in diesem Jahr besser zu machen, haben die Schwaben neben dem Eis ein Erfolgstrio zusammen, das 2010 die Meisterschaft nur knapp verpasst hatte. Der damalige Schlussmann Dennis Endras ist nun Torwarttrainer. Duanne Moeser, einst Co-Trainer nun Teammanager. Erfolgstrainer Larry Mitchell leitet nun als Spordirektor die sportlichen Geschicke. Der Kader der Augsburger von Trainer Ted Dent wirkt besser als noch in der vergangenen Saison. Mit etwas Glück könnte es sogar für die Pre-Play-offs reichen. Die Schwaben dürften aber wohl auch mit einer sorgenfreien Saison zufrieden sein.

Quelle: BR24Sport 19.09.2024 - 09:54 Uhr