Lena Oberdorf zu Gast bei Pizza und Pommes

Podcast "Pizza & Pommes" Lena Oberdorf: Hass bei Social Media "geht nicht spurlos vorbei"

Stand: 08.01.2025 12:32 Uhr

Lena Oberdorf ist eine der erfolgreichsten Fußballerinnen der Welt. Als Shootingstar ist sie oft auch Hassnachrichten und Morddrohungen ausgesetzt. Was das mit ihr macht und wie sie damit umgeht, erzählt sie im BR24Sport-Podcast "Pizza & Pommes".

Von BR24Sport

Lena Oberdorf ist eines dieser Wunderkinder. Früh und schnell ging es bei der Fußballerin steil bergauf. Ihr Bundesliga-Debüt gab sie mit 16 Jahren, sie war die jüngste deutsche WM-Debütantin, hat diverse Auszeichnungen gewonnen. Heute ist sie der Shootingstar des deutschen Frauenfußballs, sie ist weit über die Community und ihre Fanbase hinweg bekannt - im Frauenfußball schaffen das noch immer nicht viele Athletinnen in dem Ausmaß.

Dabei ist Oberdorf gerade einmal 23 Jahre alt. Im BR24Sport-Podcast "Pizza & Pommes" erzählt sie, was eine so rasante Entwicklung in so jungen Jahren mit ihr gemacht hat: "In diesem Hamsterrad ist alles viel zu schnelllebig, das ist schon krass, auch für den Kopf." Von einem Spiel zum nächsten, Nationalmannschaft, Verein, Trainings, Matches:

Vom Champions-League-Finale zur EM in die Saison

Vor allem, um Erfolge und Niederlagen richtig verarbeiten zu können, hätte sich Oberdorf mehr Zeit gewünscht: "Du verlierst ein Champions-League-Finale, dann kommt direkt die Saison, dann bei der EM fliegst du hoch. Danach gehst du sofort wieder zur Mannschaft und bereitest dich auf die Saison vor. Dieses Schnelllebige und immer weiter, immer schneller - das ist schon krass."

Hass nach Wechsel zum FC Bayern

Besonders emotional sei die Zeit um ihren Wechsel vom VfL Wolfsburg zum FC Bayern München für sie gewesen. Vor Jahren hatte Oberdorf mal gesagt, sie würde niemals zu den Münchnerinnen wechseln. Dieser Satz wurde ihr zum Verhängnis als der Wechsel offiziell wurde: "Ich war nicht so medienerfahren und dann sagt man halt so was in der Emotion."

Oberdorf bekam Hassnachrichten, Morddrohungen. Sie wurde Zielscheibe von Trollen im Internet. "Für mich persönlich als Individuum war es halt das Schlimmste, was passieren konnte. Ich habe erstmal Instagram gelöscht."

Social-Media-Pause nach Wechsel zum FC Bayern

Dabei hatte Oberdorf schon früh geahnt, dass der Wechsel vom VfL Wolfsburg zum FC Bayern München für Aufregung sorgen würde. Die Social-Media-Pause sei daher notwendig gewesen:

Schon in den vergangenen Wochen hatte sich die Bayern-Spielerin offen über Hasskommentare geäußert und im BR24Sport-Podcast "Pizza und Pommes" sagte sie: "Wer nimmt sich denn das Recht, das über andere zu schreiben?"

"Hatte halbe Panikattacke vor dem Pokalfinale"

Vor dem Pokalfinale mit Wolfsburg gegen Bayern (kurz vor dem Wechsel) sei dieser Druck dann besonders stark gewesen: "Ich hatte eine halbe Panikattacke vor dem Spiel, weil ich dachte, das kann nicht sein: Wir müssen das gewinnen. Ich kam gar nicht klar, weil mein Herz war richtig schnell und ich dachte: Fuck. Dann gehen wir raus und dann lief alles nach Plan."

Sport und Freunde in schwierigen Zeiten

Geholfen haben ihr in der Zeit der Sport und ihre Freunde. "Einfach mal Tennis spielen gehen oder Volleyball mit ein paar Leuten. Was anderes sehen, wo man einfach kurz die Zeit vergisst."

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Quelle: BR24Sport
07.01.2025 - 18:30 Uhr