Trainer Tuchel gefordert "Keine Leidenschaft, kein Mumm" - woran es beim FC Bayern krankt
Beim FC Bayern schrillen die Alarmglocken. Nach dem blamablen 0:1 gegen Bremen droht Leverkusen im Meisterschaftsrennen davonzueilen. Coach Thomas Tuchel muss unzufriedene Stars wieder in die Erfolgsspur bringen.
Dem FC Bayern sind am Sonntag gegen Bremen drei wichtige Punkte im Titelrennen abhanden gekommen. "Das war nicht unser Plan und ist auch sehr überraschend gekommen", erklärte Sportdirektor Christoph Freund im "Blickpunkt-Sport"- Interview. "Wir haben blutleer gespielt in der ersten Halbzeit, keine Leidenschaft, kein richtiger Mumm."
Nächster Titel wackelt
Die bittere Niederlage trifft die Münchner ausgerechnet in einer Phase, in der die Tabelle vor dem Nachholspiel am Mittwoch gegen Union Berlin einen Abstand von sieben Zählern auf die selbstbewussten Leverkusener Stars um Trainer Xabi Alonso aufweist. Ein Sieg ist Pflicht. Denn nach dem Aus im DFB-Pokal in Saarbrücken und der Niederlage im Supercup gegen Leipzig droht jetzt auch noch die stolze Serie von 11 Meisterschaften zu reißen.
Tuchel poltert gegen den Frust
Was tun, fragt sich wohl nicht nur Trainer Thomas Tuchel, der bei der blassen Vorstellung seiner Mannschaft aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr heraus kam. So eine Leistung, könne "niemals unser Anspruch sein. Das geht gegen jedes Gesetz des Leistungssports", polterte der 50-jährige. Den Frust über den "großen Dämpfer" muss er schnellstens verdauen, denn wenn es am Mittwoch gegen Union Berlin nicht besser läuft, rückt die zwölfte Meisterschaft erstmal in weite Ferne.
Zwei Tage hat er nun Zeit, die unzufriedenen Stars wieder in die Spur bringen. Denn auch bei den Spielern sitzt der Frust tief. Beim ernüchternden 0:1 war den Starkickern um Harry Kane die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.
Sané und Kimmich zweifeln
Leroy Sané war nicht wirklich zufrieden, als er nach der Systemumstellung in der Schlussphase defensiver agieren musste. Nachdem Joker Thomas Müller ihm die Änderung überbracht hatte, haderte der Offensivliebhaber sichtlich mit seiner neuen Rolle. Das solle man jedoch nicht zu hoch hängen, sagte Tuchel, der mit seiner Entscheidung allerdings auch Leader Joshua Kimmich an der Taktik zweifeln ließ. Denn in der Schlussphase stand der 28-Jährige zur eigenen Verwunderung nicht mehr auf dem Feld.
Sichtlich unzufrieden verließ er den Platz bei seiner Auswechslung gegen Müller in der 64. Minute. "Natürlich will ich immer 90 Minuten auf dem Platz stehen", sagte Kimmich über seine Auswechslung, nach der er schnurstracks Richtung Bank geeilt war, "gerade wenn wir hinten liegen ist es was anderes, als wenn man 3:0 führt." Sein ernüchterndes Fazit: "Man hat nicht das Gefühl, dass wir wissen, um was es geht."
Auch Freund mahnt an: "Wenn wir was erreichen wollen, müssen wir alles dafür geben und dann müssen wir das auch wirklich wollen. Das ist immer das Wichtigste, bevor man über Taktik spricht: Dass man Zweikämpfe gewinnt und die Grundtugenden auf den Platz bringt".
Im Video: FC Bayern gegen Werder Bremen - die Highlights
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Quelle: BR24 im BR Fernsehen 22.01.2024 - 18:30 Uhr