Bradley Barcola und Ousmane Dembélé

Bayern Münchens Gegner Kein "Bling-Bling" mehr - Paris Saint-Germain im Umbruch

Stand: 26.11.2024 17:11 Uhr

Kein Mbappé, kein Messi, kein Neymar: Bei Paris Saint-Germain, dem nächsten Gegner des FC Bayern in der Champions League, fehlen die ganz großen Namen. Die Blau-Roten haben sich vom Starprinzip verabschiedet und setzen vermehrt auf junge Spieler.

Von Nicole Hornischer

Fällt der Vereinsname Paris Saint-Germain, denkt der Fußball-Fan gleich an große Namen: Kylian Mbappé, Lionel Messi oder Neymar. Sie alle spielten für den Hauptstadtklub, waren Teil des viel zitierten Starensembles. Doch im Ligaspiel der Champions League am Dienstag (21 Uhr, live in der Radioreportage) beim FC Bayern München fehlen diese ganz großen Namen.

Klub-Präsident Nasser Al-Khelaifi aus Katar fixierte sich die letzten Jahre auf Weltstars, die natürlich auch ihren Preis hatten. National ging die Rechnung auf. Paris dominiert die Ligue 1, feierte seit 2013 - mit Ausnahme von 2021 - jedes Jahr den Meistertitel. Doch international fehlt bislang der große Wurf: Trotz Rekordtransfers gelang der erwartete Triumph in der Champions League bislang nicht.

Stars bringen keinen internationalen Erfolg

Der war nie so greifbar, wie in der Saison 2019/20. Das Team mit den Superstars Neymar und Mbappé und dem damaligen Trainer Thomas Tuchel konnte die Leistung nicht abrufen. Ein Tor von Kingsley Coman - bezeichnenderweise ein Pariser Eigengewächs, das bei PSG nicht den Durchbruch schaffte - reichte dem FC Bayern für den dritten Sieg in der Champions League und dem zweiten Triple in der Vereinsgeschichte.

Ein Jahr später gelang zwar die Revanche: Paris mit dem neuen Trainer Mauricio Pochettino kickte im Viertelfinale dank eines überragenden Mbappés und der Auswärtstorregel die Bayern raus, doch eine Runde später war gegen Manchester City Schluss. Letzte Saison scheiterten Mbappé & Co. völlig überraschend an Borussia Dortmund im Halbfinale.

Paris Saint-Germain verabschiedet sich vom Star-Prinzip

Die großen Investitionen hatten sich nicht gelohnt, zudem gab es Spannungen im Umgang mit den Superstars. Bei Al-Khelaifi setzte bereits 2022 ein Umdenken ein: "Vielleicht sollten wir unseren Slogan ändern ... 'Dream bigger' ist gut, aber heute müssen wir realistisch sein, wir wollen kein grelles, blinkendes Bling-Bling mehr, das ist das Ende des Glitzers", sagte er damals.

Die ganz großen Namen sind mittlerweile Geschichte in Paris: Neymar wechselte nach Saudi-Arabien, Messi in die USA und Mbappé nach jahrelangem Hin und Her zu Real Madrid.

Von nun an soll nicht mehr der Star im Mittelpunkt bei den Parisern stehen, sondern die Mannschaft. Mit dem Abgang von Mbappé zu dieser Saison fand der endgültige Umbruch statt. Trainer Luis Enrique setzt nun auf junge, französische Kräfte und nicht mehr auf teure Stars.

Barcola - der neue Mbappé?

In der Liga geht das neue Prinzip bislang auf: Nach zwölf Spieltagen hat Paris noch nie verloren und führt die Tabelle mit sechs Punkten Vorsprung auf die AS Monaco an. Die Offensive überzeugt bislang mit 36 Toren. Vor allem Bradley Barcola macht mit zehn Toren und zwei Vorlagen auf sich aufmerksam. Der 22-Jährige stand letzte Saison noch im Schatten Mbappés, jetzt ist er drauf und dran sein Nachfolger zu werden. Auch der Ex-Dortmunder Ousmane Dembélé und der Ex-Frankfurter Randal Kolo Muani sorgen für Schwung im Sturm.

Doch weiterhin hat Paris Schwierigkeiten in der Champions League. Die ambitionierten Franzosen sind mit gerade einmal vier Punkten nach vier Spielen nur 25. der Tabelle. Das würde aktuell nicht mal für die zusätzliche K.o.-Runde ausreichen. Ein Sieg gegen den FC Bayern ist eigentlich Pflicht, doch da dürfte das Team von Vincent Kompany durchaus etwas dagegen haben.

Luis Enrique, Trainer von Paris Saint-Germain

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Quelle: BR24Sport 26.11.2024 - 21:00 Uhr