Jess Thorup, Trainer des FC Augsburg

BR24 Sport Jess Thorup: Viel Vertrauen in die eigenen Talente

Stand: 10.02.2025 00:10 Uhr

Der FC Augsburg setzt wie kaum ein anderer Klub auf den eigenen Nachwuchs. Mit Jess Thorup ist ein Trainer da, der perfekt zu diesem Konzept passt. "Ich sage den Jungs immer, ich übernehme die Verantwortung", verrät der Däne in Blickpunkt Sport.

Von Wolfram Porr

Die Saison des FC Augsburg in der Fußball-Bundesliga verlief bisher in Wellen. Die Schwaben waren auch den Abstiegszone schon mal recht nahe, zuletzt hat sich der Klub aber stabilisiert und steht momentan im gesicherten Mittelfeld - ohne große Abstiegssorgen.

Vor allem in der Defensive läuft es gut. Vorne hingegen ist - wie am Wochenende beim 0:0 in Mainz - noch Luft nach oben: "Wir müssen ehrlich sagen, dass wir uns offensiv schwertun", räumt Jess Thorup in Blickpunkt Sport ein. "Wir müssen mehr im Offensivbereich arbeiten. Auf der anderen Seite dürfen wir nicht vergessen, was wir gerade gut machen: Wir haben in den letzten fünf Bundesligaspielen dreimal zu null gespielt. Damit bekommt man Punkte. Aber die Fans kommen natürlich ins Stadion, um Tore zu sehen."

FCA und Thorup setzen verstärkt auf den eigenen Nachwuchs

Es gibt also noch Arbeit für den 50-jährigen Dänen, der als "erstes Ziel" den Klassenerhalt nennt. "Wir haben im Moment 27 Punkte, aber das wird nicht reichen. Deshalb ist das nächste Ziel, zuerst den Klassenerhalt perfekt zu machen, und dann können wir gucken, welche Ziele noch zu erreichen sind."

Die Art und Weise, wie der FCA dieses Ziel verfolgt, unterscheidet ihn freilich von den meisten Ligakonkurrenten. Denn die Schwaben setzen auf die Jugend, speziell auf Spieler aus dem eigenen Nachwuchsleistungszentrum. Die jüngsten Beispiele heißen Noakhai Banks (18) und Mert Kömür (19) - zwei Talente, die Thorup fördert.

Noakhai Banks (l.) und Mert Kömür vom FC Augsburg

Jess Thorup: "Geschenke gibt es im Fußball keine"

"Es macht sehr viel Spaß, mit den jungen Spielern zu arbeiten", so der Coach. Wenn sie es dann in die erste Mannschaft schafften, freut das alle im Verein, "Die beiden haben eine ganz große Perspektive und viel Potenzial", ist sich Thorup sicher. Geschenke, so versichert er, gebe es aber für niemanden: "Natürlich mussten sie erstmal Leistung bringen deshalb sind beide im Kader und haben zuletzt auch von Anfang an gespielt. Und da kommen hoffentlich noch mehr Minuten dazu."

Woanders setzen Trainer eher auf Routiniers, gerade wenn die gesteckten Saisonziele in weite Ferne rücken. In Augsburg ist der Plan, es anders zu machen. Die Förderung der vereinseigenen Talente hat sich der FCA auf die Fahnen geschrieben: "Ich sage den Jungs immer: Ich übernehme die Verantwortung. Sie sollen auf den Platz gehen und einfach weiterspielen, auch wenn ein Fehler passiert. So arbeite ich und versuche so, den Jungs zu helfen."

Guter Austausch: "Auch ich brauche Feedback"

Im Austausch mit Sportdirektor Marinko Jurendic und Geschäftsführer Michael Ströll werde "offen und ehrlich" über alle Themen geredet. Übrigens auch über seine eigene Arbeit: "Ich brauche Feedback, will mich verbessern. Und beide geben mir viel Feedback."

Trotz dem unglücklichen DFB-Pokal-Aus scheint Jess Thorup also der richtige Mann beim FC Augsburg zu sein. Und gerade im Hinblick auf die vielen Talente im Klub ist ihm vor der Zukunft nicht bange: "Wir dürfen nicht vergessen, einen Schritt nach dem anderen zu gehen. Aber wir können in Augsburg schon träumen: Wir haben eine tolle Fanbase, haben eine gute Infrastruktur und die Akademie - wenn alles in die gleiche Richtung geht, kann ich glaube ich versprechen, dass Augsburg guten Zeiten entgegensieht."

Jess Thorup, Trainer des FC Augsburg

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Quelle: Blickpunkt Sport 09.02.2025 - 21:45 Uhr