Joshua Kimmich bleibt beim FC Bayern München

Nach langen Verhandlungen Kimmich verlängert beim FC Bayern

Stand: 13.03.2025 16:27 Uhr

Joshua Kimmich hat seinen Vertrag beim FC Bayern bis 2029 verlängert. Das gab der Rekordmeister offiziell bekannt. Vorangegangen waren monatelange Verhandlungen.

Von Victor List

Weißer Rauch über der Säbener Straße: Was sich in den vergangenen Tagen angekündigt hatte, ist nun offiziell: Joshua Kimmich hat nach monatelangen Verhandlungen seinen Vertrag beim FC Bayern München bis 2029 verlängert. Der 30-Jährige spielt seit 2015 beim Rekordmeister und will nun dort endgültig eine Ära prägen.

"Beim FC Bayern habe ich das beste Umfeld, um meine sportlichen Ziele zu erreichen. Danach habe ich entschieden. Es gibt für mich momentan kein besseres Paket aus Mitspielern, Trainerteam und Vereinsumfeld, um maximal erfolgreich zu sein. Hier fühle ich mich wohl und hier bin ich noch nicht fertig", wird Kimmich in einer Pressemitteilung des Vereins zitiert.

Kimmich soll Kapitän der Zukunft werden

In der Nationalmannschaft hat Kimmich bereits die Kapitänsbinde übernommen. Auch beim FC Bayern soll er in Zukunft die Mannschaft aufs Feld führen. "Er soll der Kapitän von Bayern München der Zukunft werden. Dafür müssen wir erstmal den Vertrag verlängern, das wird noch anstrengend genug", hatte Eberl im Herbst 2024 im BR24Sport-Exklusiv-Interview gesagt und versucht, seinem Führungsspieler die Entscheidung für einen Verbleib damit schmackhaft zu machen.

Doch Kimmich zögerte. Gab immer zu verstehen, er fühle sich in München sehr wohl, doch es sei eine schwierige Entscheidung. Schließlich handelt es sich um den gerne zitierten "letzten großen Vertrag", den Kimmich mit nun 30 Jahren unterschreibt. Zusätzlich dachte Kimmich über die jüngste Vergangenheit beim Rekordmeister nach.

Schwere Corona-Zeit für Kimmich

Kimmich war 2015 von RB Leipzig nach München gewechselt. Der in der Jugend des VfB Stuttgart ausgebildete Mittelfeldspieler traf in der Landeshauptstadt auf seinen Förderer Pep Guardiola. Der setzte Kimmich in Mittelfeld und Abwehr ein. Aufgrund großer Verletzungssorgen, gab Kimmich zeitweise den Innenverteidiger, kam so aber auf die nötige Spielzeit. 2020 feierte er seinen bis dato größten Erfolg seiner Karriere und gewann mit den Münchnern das Triple.

Im Folgejahr wurde bekannt, dass sich Kimmich aufgrund von Bedenken nicht gegen das Corona-Virus impfen lassen hatte. Kimmich sah sich im Kreuzfeuer der Kritik und vom Verein alleingelassen. "Da war die erste Talfahrt, da habe ich gemerkt, wie der Verein reagiert hat und bin dementsprechend enttäuscht und auch getroffen", sagte Kimmich 2024 rückblickend in einer ZDF-Doku.

Schwerer Stand unter Tuchel

In der Saison 2023/24 erhielt das Verhältnis zwischen Spieler und Verein erneut Risse. Zuvor unangefochtener Stammspieler hatte Kimmich unter Thomas Tuchel einen schweren Stand. Der Krumbacher versetzte den Nationalspieler wieder auf die rechte Defensivseite und nahm keine Rücksicht auf Kimmichs Präferenz, lieber auf der Sechs zu spielen und kritisierte ihn öffentlich. Immer wieder kamen Diskussionen rund um Kimmichs Führungsqualitäten auf, vor allem in der letzten Saison, in der die Münchner erstmals seit 2012 titellos blieben.

Unter Kompany darf Kimmich wieder im Mittelfeld spielen und bekommt die Unterstützung, die er für sein Spiel braucht. In einer - zumindest in der Champions League - durchwachsenen Saison kritisierte Kimmich nach der Niederlage in Rotterdam, der FC Bayern sei aktuell kein Topteam in Europa. Für den ehrgeizigen und titelhungrigen Kimmich wohl auch ein Grund, sich die Vertragsverlängerung zu überlegen.

Doch mit Kimmich als Anführer zog der FC Bayern gegen Ligarivalen Bayer Leverkusen souverän ins Viertelfinale der Champions League ein und untermauerte dadurch seine Ansprüche, um alle Titel mitzuspielen - nur zwei Tage nach dem 2:0-Sieg bei Bayer folgte die Vertragsunterschrift.

Dreesen: "Neue Ära" mit Kimmich

Auch der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen lobte den Auftritt von Kimmich im Achtelfinale der Champions League: "Sein Hunger ist ungebrochen, das war im Champions League-Achtelfinale wieder zu sehen. Seine Entschlossenheit und sein Einsatz verkörpern das, wofür der FC Bayern steht. Er soll die Brücke zwischen unserer aktuellen Generation und einer neuen Ära schlagen."

Wann Kimmich diese Rolle als generationsübergreifender Anführer auch offiziell als Kapitän des FC Bayern übernehmen wird, ist noch nicht klar. Manuel Neuer, aktueller Kapitän, hat bereits seinen Vertrag bis 2026 verlängert. Während Neuer verletzungsbedingter Abwesenheit in den Champions-League-Spielen gegen Leverkusen trug Kimmich bereits die Binde am Arm.

Video: Kimmich zu Vertragsverhandlungen

Bayer Leverkusen - Bayern München

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Quelle: BR24Sport 13.03.2025 - 15:54 Uhr