Bayern-Profis bangen um Heim-Turnier Gnabry und Goretzka - ist der EM-Zug schon abgefahren?
Nach den überzeugenden Testspielsiegen gegen Frankreich und die Niederlande will Bundestrainer Nagelsmann nur noch wenige Änderungen am EM-Kader vornehmen. Für die nicht nominierten Serge Gnabry und Leon Goretzka ist die EM damit in großer Gefahr.
Häme traf die deutsche Nationalmannschaft nach der blamablen 0:2-Niederlage im Testspiel gegen Österreich im November. Vier Monate später hat sich die Gefühlslage komplett geändert. Die Nation träumt nach den Siegen gegen Frankreich und die Niederlande vom nächsten Sommermärchen. Doch es gibt auch Verlierer des aktuelles Aufschwungs. Die, die derzeit nicht beteiligt sind.
Leon Goretzka und Serge Gnabry müssen sich die Erfolge der DFB-Elf aktuell von der Couch aus ansehen. Beide wurden nicht von Julian Nagelsmann nominiert. Dass es jetzt ohne sie so gut lief und der Bundestrainer durchblicken ließ, nur noch marginale Änderungen im Hinblick auf die EM vornehmen zu wollen, ist kein gutes Zeichen für die beiden Münchner.
Nagelsmann will nicht mehr viel tauschen
"Wenn alle gesund bleiben und alle so weiter performen, werden wir auf jeden Fall nicht zehn Spieler tauschen im Sommer. Das steht außer Frage", stellte Nagelsmann auf der Pressekonferenz nach dem 2:1-Sieg in Frankfurt gegen die Niederlande klar und fügte hinzu: "Eigentlich auch nicht fünf, vielleicht ein oder zwei." Worte, die klar machen: Nagelsmann hat seinen Kader größtenteils gefunden. Die meisten, die jetzt außen vor waren, dürften das mit hoher Wahrscheinlichkeit auch beim Turnier im Sommer sein.
Zwölf Änderungen hatte Nagelsmann in seinem Kader im Vergleich zum letzten Lehrgang vorgenommen und klar nach dem Prinzip Leistung nominiert. Das führte dazu, dass plötzlich Tabellenführer Leverkusen sowie die formstarken Stuttgarter das Aufgebot dominieren. Die in dieser Saison kriselnden Teams aus Dortmund (nur Füllkrug) und München (Musiala, Müller, Kimmich, Neuer und Pavlovic) waren nicht mehr so zahlreich vertreten wie noch in der Vergangenheit. Die früheren Stammkräfte Goretzka und Gnabry müssen sich nun hinten anstellen. Ihr letzter Einsatz mit dem Adler auf der Brust war beim blamablen 0:2 im Wiener Ernst Happel Stadion gegen Österreich.
Goretzka und Gnabry nicht in Topform
Es gehe "nicht darum, die 20 Besten von den bekanntesten Klubs zu haben, sondern die 20, die am besten zusammenpassen", hatte der Bundestrainer bei der Vorstellung seines Aufgebots gesagt. Dass Goretzka und Gnabry in Topform zu den besten Spielern in Deutschland zählen können, dürfte außer Frage stehen. Doch beide Profis des FC Bayern kamen in dieser Spielzeit zu selten an ihr Leistungsmaximum. Goretzka überzeugte zeitweise sogar mehr als Aushilfs-Innenverteidiger als auf seiner angestammten Position im Mittelfeld. Serge Gnabry warfen immer wieder Verletzungen zurück.
Goretzka habe "natürlich gefrustet" auf die Nichtberücksichtigung reagiert, hatte der Bundestrainer bei der Kaderbekanntgabe berichtet und damals schon klar gemacht. "Für Leon gilt das Gleiche, wie für alle anderen: Durch sehr gute Leistungen und ein Verständnis, was die Rollen anbelangt, ist da keine Tür zu." Nach den jüngsten Auftritten der DFB-Kicker könnte sich das geändert haben. Es braucht in jedem Fall eine enorme Leistungssteigerung von Goretzka und Gnabry, um doch noch für Deutschland bei der Heim-EM aufzulaufen.
Sané muss sich wohl keine Sorgen machen
Auch Leroy Sané konnte bei den Länderspielen nicht mitwirken. Für das Spiel gegen "Oranje"-Auswahl reiste der Bayern-Star extra an. Dabei hatte der Bundestrainer sogar den Plan gehabt, "ihn komplett dazu zu nehmen, aber er (Sané) hatte ein paar Wehwehchen", wie Nagelsmann bei RTL vor dem Spiel erklärte. Der Münchner habe eine "Qualität, auf die wir nicht verzichten wollen, nicht verzichten können", so Nagelsmann auf der Pressekonferenz vor dem letzten Test.
Anders könnte das bei Goretzka und Gnabry aussehen.
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Quelle: BR24Sport 27.03.2024 - 18:30 Uhr