Eishockey-Legende Feuerwerk für den Alpen-Vulkan - Hans Zach wird 75
Als Eishockeyspieler war Hans Zach einmalig, als Trainer wurde er zur Legende. Der Tölzer feiert seinen 75. Geburtstag und reist dafür an einen Ort, der seinem Spitznamen "Alpenvulkan" gerecht wird.
Vor Jahrmillionen formten vulkanische Aktivitäten im Atlantischen Ozean die kanarischen Inseln. Auch auf Gran Canaria, der drittgrößten Insel, gibt es Vulkane. Weder die Caldera de Bandama, noch Roque Nublo sind aktiv - am Wochenende werden sie sich in bester Gesellschaft befinden.
Mit Hans Zach bekommen die Sehenswürdigkeiten auf Gran Canaria hohen Besuch. Der "Alpenvulkan" feiert auf der Insel seinen 75. Geburtstag. Und auch seine aktive Karriere ist schon seit längerem vorbei. Weit aufgerissene Augen, eine strenge Falte zwischen den Augenbrauen und eine emotionale Art zu coachen brachten Eishockey-Trainer Zach seinen legendären Spitznamen ein.
Alpenvulkan Hans Zach: "Ich war die Ruhe selbst"
So richtig gebrodelt hat es in ihm allerdings nie, sagte er in einem Interview der dpa: "So war ich eben und es hat mir nichts ausgemacht. Ich habe das gemacht, was ich gesagt habe, und das habe ich durchgezogen", erzählt Zach. "Es hat emotional gewirkt, aber ich war die Ruhe selbst. Wenn man eine Pulsmessung machte während des Spiels, hat man sich gewundert, dass ich nicht mal über 100 gekommen bin." So gehen Außen- und Innenansicht bei Zach wohl weit auseinander.
In einem sind sich allerdings alle einig: Eishockey und Hans Zach - das passte schon immer zusammen. Eigentlich war das damals in den 1960er Jahren in Bad Tölz schon fast eine vorbestimmte Geschichte für den kleinen Johann Zach. "Als Tölzer gab es nur zwei Möglichkeiten", sagte Zach einmal in einem BR24Sport-Interview. "Tölzer Knabenchor und Eishockey. Und ich war mehr fürs Eishockey geschaffen als für den Knabenchor."
Eishockeylegende Zach: Mehr als 260 Erstliga-Tore
Im Laufe seines Lebens wurde aus dem kleinen Johann der allseits beliebte, manchmal aber trotzdem gefürchtete Eishockey-Spieler und -Trainer Hans Zach. Einer, der seinen Spielern alles abverlangte - und damit erfolgreich war. Als Spieler schaffte er es auf 80 Länderspieleinsätze und mehr als 600 Erstliga-Partien, bei denen er über 260 Tore erzielte. Seine aktive Laufbahn führte ihn vom EC Bad Tölz zum SC Riessersee, Berliner SC, EV Landshut, SB Rosenheim und EC Ratingen.
Steiler Aufstieg: Meistercoach und DEB-Trainer
Gegen Ende seiner Karriere reifte die Gewissheit, dass er dem Eishockey erhalten bleiben möchte und als Trainer weiter arbeiten möchte. Und so begann er bereits als Spieler seine Tätigkeit als Coach. Schnell fiel er auf. Ob als Jahrgangsbester seines Abschlussjahrgangs als "Diplom-Eishockeytrainer" oder als "Besten Trainer" der zweiten Eishockeyliga in seinen ersten beiden Jahren als Cheftrainer des SV Bayreuth.
Ein beeindruckender Einstand, was ihm direkt ein Engagement als Trainer bei der Düsseldorfer EG einbrachte - wo er nicht minder beeindruckend weitermachte: In seinen ersten drei Saisons wurde er deutscher Meister.
Im Juni 1998 dann der nächste große Schritt auf der Karriereleiter: Zach wurde Bundestrainer. Unter ihm schaffte es die deutsche Mannschaft aus der B-WM heraus und erreichte dreimal das WM-Viertelfinale und Platz acht bei Olympia 2002 in Salt Lake City. Nach anhaltender Kritik an seiner Arbeit verlängerte Zach seinen Vertrag beim DEB schließlich nicht mehr und schloss sich den Hannover Scorpions an, die er in die erfolgreichste Zeit der Vereinsgeschichte führte: Nach dem historischen Erreichen des Play-off-Halbfinales 2009 setzte er noch einen drauf: Zach wurde mit Hannover 2010 Meister und ging anschließend in den Ruhestand, den er für ein kurzes Gastspiel bei den Adler Mannheim noch einmal unterbrach.
Zach: "Mich bringt nichts aus der Ruhe"
Zachs Kraft- und Ruhequelle war immer die Natur, die Berge, das Wasser und der Wald. In seiner Tölzer Heimat gibt es davon genug. Doch auch Gran Canaria ist bekannt für seine einmalige Natur, die beeindruckende Fauna und den Blick auf den weiten Ozean. Besonders gut sieht man das alles von der Caldera de Bandama, dem einst brodelnden Vulkan, der mittlerweile so ruhig daherkommt. Es gibt also kaum einen besseren Ort, an dem Zach sein Jubiläum feiern könnte. "Ich fahre bei gar nichts aus der Haut, mich bringt nichts aus der Ruhe", versichert Zach.
Quelle: BR24Sport im Radio 30.03.2024 - 12:55 Uhr