Krise beim FC Bayern Halten die Tuchel-Treueschwüre, bis Max Eberl kommt?
Dem FC Bayern schwimmen die sportlichen Ziele davon. Noch gibt es eine Job-Garantie für Trainer Thomas Tuchel, doch wie lange noch? Vielleicht will man mit der richtungsweisenden Entscheidung auch noch warten, bis Sportvorstand Max Eberl im Amt ist.
Dem FC Bayern droht eine Saison ohne Titel. Drei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge, wie jetzt beim Liga-Gipfel in Leverkusen (0:3), im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Lazio Rom (0:1) und 2:3 in Bochum mussten die Bayern zuletzt im Mai 2015 verdauen.
Die Krise ist nicht mehr wegzureden und Spekulationen, wie lange Thomas Tuchel wohl noch auf dem Trainerstuhl des Rekordmeisters sitzt, laufen heiß. Für den 50-Jährigen gehört das zum Geschäft. Die Diskussionen um ihn und seinen Job gebe es "ja schon gefühlt die ganze Saison. Auch als wir Spiele gewonnen haben", sagte Tuchel nach dem 2:3 in Bochum. "Was schiefgehen kann, ist schiefgegangen", fasste der Fußballlehrer bemüht entspannt wirkend die Situation zusammen.
"Treueschwüre ja meistens nach einer Woche wieder vorbei"
Noch hat Tuchel Rückendeckung aus der Führungsetage. Vorstandschef Jan-Christian Dreesen sprach eine Job-Garantie aus. Er halte allerdings "nichts von diesen monströsen Trainer-Unterstützungs-Bekundungen", denn "diese Treueschwüre sind ja meistens nach einer Woche schon wieder vorbei". Zudem sei das kein Thema, "mit dem wir uns aktuell beschäftigen." Tuchel sei "selbstverständlich" auch nächste Woche noch Trainer des FC Bayern.
Dass die Münchner, die derzeit auf dem Platz keine guten Vorstellungen abliefern, nicht über den Trainer nachdenken, erscheint unwahrscheinlich. Nach elf Meister-Titeln in Folge ist der zwölfte aktuell nicht in Reichweite. Auch den DFB-Pokal mussten die erfolgsverwöhnten Bayern schon frühzeitig abschreiben und in der Champions League sieht es nach der Niederlage in Rom auch nicht gerade nach einem lockeren Durchmarsch ins Finale aus.
Im Video: Einschätzung des BR24Sport-Reporters Florian Eckl
Wartet der FC Bayern auf Max Eberl?
Der ehemalige Bundesliga-Trainer Peter Neururer findet für den Zustand der Mannschaft klare Worte: "Bayern München hat sich in der Zeit von Tuchel sportlich nicht weiterentwickelt." Zwar habe man das Personal verändert und verbessert, die Mannschaft sei dabei "nicht stärker geworden", sagte der 68-Jährige in der Bayern-1-Kultsendung "Heute im Stadion".
Vielleicht will man sich bei den Münchnern auch aktuell nicht mit einem neuen Trainer befassen, weil sie diese Entscheidung im Einklang mit dem zukünftigen Sportvorstand Max Eberl treffen wollen. Der startet am 1. März. Bis dahin könnte Tuchel noch sicher im Sattel sitzen.
Potenzielle Nachfolger nicht wirklich auf dem Markt
Doch wie sehen die Alternativen mitten in der laufenden Saison überhaupt aus? Jürgen Klopp ist noch bis Ende der Saison in Liverpool und wird sich danach wohl eher die ersehnte Auszeit gönnen. Ex-Bayernstar Xabi Alonso ist mit Leverkusen erfolgreich und wird auch von Liverpool umworben.
Und Ex-Bayerncoach Hansi Flick? Der 58-Jährige war schon nach dem Kovac-Aus Feuerwehrmann und brachte die Bayern wieder auf Erfolgskurs. 2021 verließ er als Triple-Trainer die Bayern. Damals war auch das problematische Verhältnis mit dem damaligen Sport-Vorstand Hasan Salihamidzic ausschlaggebend. Doch Salihamidzic ist Bayern-Geschichte und auch mit Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat sich der frühere Bundestrainer laut "Sport Bild" wieder versöhnt.
Auch Startrainer José Mourinho geistert als potenzieller Tuchel-Nachfolger bereits durch die Gazetten. Laut "Bild" habe der Portugiese sogar schon Deutsch-Stunden genommen und "Bock auf Bayern". Doch zuletzt schien der Mann, der den FC Porto 2004 sensationell zum Triumph in der Champions League geführt hatte, nur mehr ein Auslaufmodell zu sein.
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Quelle: BR24 im BR Fernsehen
19.02.2024 - 18:30 Uhr