
BR24 Sport "Es ist ein Traum" - Emma Aicher fährt erstmals aufs Podium
Die große Ski-Hoffnung Emma Aicher hat es geschafft: Nach einer schwierigen Saison holt sie den ersten Podestplatz ihrer Karriere. Bei der Weltcup-Abfahrt in Kvitfjell fuhr die 21-Jährige mit einer hohen Startnummer überraschend auf den zweiten Rang.
So emotional sieht man die sonst oft sehr kontrollierte Emma Aicher selten. Als sie die Ziellinie der Weltcup-Abfahrt in Kvitfjell überquerte, schien sie ihren Augen kaum trauen zu können. Neben ihren Namen leuchtete die zwei auf. Die 21-Jährige war mit der hohen Startnummer 27 fast bis ganz nach vorne gerast. Nur 0,15 Sekunden war sie langsamer als die Tagessiegerin Cornelia Hütter (AUT). Und so ließ sie ihren Jubel freien Lauf.
Aicher: "Es ist ein Traum"
Hütter schüttelte ungläubig den Kopf, DSV-Teamkollegin Kira Weidle-Winkelmann stürmte in den Zieleinlauf und herzte die 21-Jährige. "Geile, geile Fahrt", rief Weidle-Winkelmann Aicher zu und schüttelte sie an den Schultern, so als ob sie ihre junge Teamkollegin aufwecken wollte. Denn ein Traum war dieses erste Weltcup-Podest in der Karriere der Wahl-Berchtesgadenerin tatsächlich, wie sie selber erklärte.
"Es ist ein Traum, darauf arbeitet man die ganze Zeit hin. Ich bin sehr glücklich. Ich habe versucht, so zu fahren wie im Training. Es hat sich gut angefühlt. Es hat mich schon ein bisschen überrascht, aber es ist cool, dass es geklappt hat", sagte eine strahlende Aicher im ZDF. Aicher war schnell unterwegs, mutig - und vor allen Dingen: fehlerfrei. Genau das hatte dem Talent schon einige aussichtsreiche Fahrten verhagelt, den Traum vom Podest immer wieder platzen lassen.
Bundestrainer Puelacher: "Sie wird eine Rakete"
Fünfmal stand hinter Aichers Name in dieser Saison bereits DNF - did not finish - ausgefallen. Auf Top-Ten-Platzierungen folgten nicht selten herbe Enttäuschungen. Doch zum Saisonauftakt trat sie noch einmal eindrucksvoll den Beweis an, warum Cheftrainer Andreas Puelacher bei der WM sagte: "Ich behaupte, sie wird eine Rakete."
Da war Aicher gerade in der Abfahrt auf Rang sechs gefahren und hatte mal wieder angedeutet, dass sie tatsächlich an einem guten Tag ganz vorne in der Weltspitze beheimatet ist. Schon am morgigen Samstag hat sie erneut bei einer weiteren Abfahrt in Kvitfjell die Möglichkeit, genau das wieder unter Beweis zu stellen.
Quelle: BR24Sport 28.02.2025 - 18:30 Uhr