Fahrerproteste auf der 16. Etappe des Giro d'Italia Triumphator Pogacar siegt auf verkürzter Etappe
Strömender Regen, sehr kalte Temperaturen - die Radprofis haben eine Verkürzung der 16. Etappe des Giro d'Italia erzwungen. Am Ende siegte in Gröden einmal mehr Tadej Pogacar.
Der Slowene gewann am Dienstag (21.05.2024) das verkürzte 16. Teilstück von Spondigna über 119 km nach Santa Christina. Auf dem Schlussanstieg fuhr der Gesamtführende an allen Konkurrenten vorbei und siegte trotz Regen und Kälte in völlig entspannter und fast unmenschlicher Manier.
In der Gesamtwertung baute Favorit Pogacar seine souveräne Führung weiter aus. Der 25-Jährige liegt über sieben Minuten vor dem Kolumbianer Daniel Martinez. Der Kapitän des deutschen Teams Bora-hansgrohe belegte am Dienstag Platz drei und überholte im Gesamtklassement damit den Waliser Geraint Thomas.
Fahrer akzeptieren Veranstalter-Vorschlag nicht
Der Tag hatte zunächst chaotisch begonnen. Da am Umbrail-Pass Temperaturen von zwei Grad und eine Schneewahrscheinlichkeit von 95 Prozent prognostiziert wurden, verweigerten die Radprofis ihren Start. "Solche Bedingungen bergen erhebliche Gesundheitsrisiken", teilte die Fahrer-Gewerkschaft CPA mit. Sie stünden nicht im Einklang mit den Regularien des Weltverbandes UCI bei extremen Witterungsbedingungen.
Der Veranstalter RCS entschied schließlich, die Etappe mit einigen Stunden Verspätung in Laas zu starten. Insgesamt waren für die Fahrer bei Regen und kalten Temperaturen noch 118,7 Kilometer zurückzulegen. "Es ist wirklich schlechtes Wetter", sagte Pogacar. "In unserem Hotel, das in 1.900 Metern Höhe liegt, habe ich bereits Schneeflocken gesehen. 600 Meter höher ist es sicher voller Schnee. Es ist gefährlich, dort abzufahren."
Umziehpause eingeplant
Nach der Abfahrt in Livigno sollte am Dienstag eigentlich der 2.498 Meter hohe Umbrail-Pass überquert werden, ehe es weiter in Richtung des Zielorts Gröden gehen sollte. Ursprünglich hatte der Veranstalter RCS vorgesehen, auf der Spitze des Passes eine Haltezone einzurichten, wo die Fahrer bei einer dreiminütigen Pause die Möglichkeit gehabt hätten, sich umzuziehen.
"Wir schreiben das Jahr 2024. Es ist inakzeptabel, Rennen unter solchen Umständen abzubrechen und wieder aufzunehmen", schrieb die CPA weiter. Der Umbrail-Pass war erst in der vergangenen Woche anstelle des 2.758 Meter hohen Stilfser Jochs in die Route aufgenommen worden, da dort Lawinengefahr herrschte.