Para-Badminton Wandschneider und Hellmann kämpfen vergeblich - auch Adam verliert
Das Badminton-Doppel Rick Hellmann und Thomas Wandschneider ist mit einer Niederlage ins Turnier gestartet. Marcel Adam verliert bei seinem Paralympics-Debüt - und lächelt trotzdem.
Hellmann und Wandschneider mussten sich den favorisierten Qu Zimo und Mai Jiapeng mit 0:2 (11:21, 17:21) geschlagen. Die Chinesen hatten bei den Paralympics in Tokio die Goldmedaille geholt.
Wandschneider und Hellmann hielten über weite Strecken des ersten Satzes gut mit. Durch einen Lauf mit acht Punkten in Folge setzten sich die Chinesen aber entscheidend ab. Im zweiten Durchgang kämpfte sich das deutsche Duo nach Rückstand wieder heran und glich zum 17:17 aus. In der Schlussphase setzten sich dann aber die Favoriten aus China durch.
Im Sportschau-Interview zeigte sich Rick Hellmann fasziniert von der Stimmung in der Halle. "Ich war begeistert, dass so viele Zuschauer gekommen sind", sagte der 36-Jährige. Auch mit der Leistung war der Berliner zufrieden: "Wir haben gezeigt, dass wir einen Sprung gemacht haben und zur Spitze aufgeholt haben." Hellmann hofft, dass er es mit Wandschneider ins Halbfinale schafft, um die Chinesen in einem möglichen Finale noch einmal herauszufordern.
In den beiden kommenden Spielen treten Hellmann und Wandschneider gegen Hiroshi Murayama/Daiki Kajiwara aus Japan sowie Muhammad Ikhwan Ramli und Noor Azwan Noorlan aus (Malaysia) an. Die beiden Gruppenersten ziehen ins Halbfinale ein.
Marcel Adam "lächelt trotzdem"
Marcel Adam musste in seinem Spiel gegen den Nigerianer Chigozie Jeremiah Nnanna die Überlegenheit seines Gegners anerkennen. Den ersten Satz verlor der 29-Jährige mit 12:21. Im zweiten Durchgang hielt er besser mit, musste jedoch nach dem 15:21 dem Nigerianer zum Sieg gratulieren.
"Ich bin schon ein bisschen enttäuscht. Ich habe mir Chancen ausgerechnet", sagte Adam im Sportschau-Interview. Ihm habe ein wenig die Sicherheit gefehlt, so der Spieler vom MTV Harsum: "Ich lächle trotzdem, denn so eine Atmosphäre hatten wir noch nie."
Die vielen Zuschauer in der Halle haben aber auch noch einen negativen Effekt. "Die Windbedingungen in der Halle waren noch miserabler als beim Training", sagte Adam. "Das macht pro Seite einen halben bis einen Meter bei der Länge der Schläge aus. Wenn dann irgendwo Durchzug herrscht, weil Türen offen stehen, sind die Bälle noch schwerer zu berechnen."
Marcel Adam möchte Show abliefern
Im zweiten Spiel tritt Adam gegen den indonesischen Vize-Weltmeister Fredy Setiawan an. Nur der Sieger der Dreiergruppe zieht ins Halbfinale ein. Er wird vor seinem zweiten Match möglicherweise schon wissen, ob er ausgeschieden ist. Der Nigerianer Nnanna müsste sein zweites Spiel hoch verlieren - mindestens aber 0:2.
Zusätzlich müsste Adam selbst 2:0 oder höher gewinnen, um den direkten Vergleich für sich zu entscheiden. Er sagt: "Ich will auf jeden Fall besser spielen als heute - und eine Show abliefern. Ich bin überhaupt nicht zufrieden."