Paralympics in Paris Dressurreiterin Anna-Lena Niehues jubelt über Bronze
Anna-Lena Niehues hat der deutschen Dressur-Équipe die erste Medaille bei den Paralympics beschert. Im Einzel-Wettkampf der Startklasse IV holte die 40-Jährige mit Quimbaya Bronze.
Großer Erfolg für Anna-Lena Niehues. Die Deutsche Meisterin hat sich im Einzel-Wettkampf der Startklasse IV ihre erste paralympische Medaille gesichert. Gold und Silber gingen an die Niederländerinnen Demi Haerkens und Sanne Voets.
"Es ist ein bisschen Last abgefallen, weil es eine Einzel-Medaille geworden ist. Ich kann es noch gar nicht richtig glauben. Aber ich freue mich total", sagte Niehues im Sportschau-Interview.
Niehues ging bei ihrer paralympischen Premiere als viertletzte Reiterin ins Dressurviereck und zeigte mit Quimbaya eine starke Vorstellung. Glücklich tätschelte sie nach der sehr gelungenen Prüfung ihr Pferd. Vor den Augen ihres Ehemanns und ihres Sohnes erzielte sie 75,222 Prozent - ihr bestes internationales Ergebnis.
Das bedeutete vorerst Rang drei. Doch gleich mit der nächsten Reiterin hätte der Traum von Bronze für Niehues platzen können. Kate Shoemaker lag mit Vianne lange auf Medaillenkurs, doch kurz vor dem Ende brach Vianne der US-Amerikanerin kurz aus. Die beiden letzten Starterinnen konnten Niehues nicht mehr gefährden.
Niehues und Quimbaya - "Harmonie pur"
Gemeinsam mit Mann und Kind fieberte Niehues bis zum Ende mit. Als feststand, dass es für Bronze reichte, war der Jubel groß. Und die 40-Jährige freute sich, dass es mit der Medaille "etwas zum Spielen" gibt. Der Nachwuchs hatte immer mal wieder an der Akkreditierung der Reiterin gezogen. Niehues zeigte sich im Sportschau-Interview glücklich über ihre Leistung. Schon als sie und ihre Stute sich am Morgen angesehen hatten, war beiden klar: "Ich habe heute Morgen die Boxentür aufgemacht, da hat sie mich schon angeguckt, hat gesagt: 'Ich weiß, was heute los ist. Es wird mich nicht stören'"
Damit hatte sie das richtige Gefühl. Niehues und Quimbaya strahlten "Harmonie pur" aus, wie Sportschau-Expertin Gianna Regenbrecht feststellte. "Das war ein toller Ritt. Ich bin begeistert von dieser Dynamik und dieser positiven Spannung, die Stute da gezeigt hat - einfach toll."
Duo aus den Niederlanden nicht zu schlagen
Gleich in der ersten Prüfung des Tages war die Siegerin aus Tokio ins Dressurviereck gegangen. Und Sanne Voets setzte direkt eine Marke. Die Niederländerin kam mit einer starken Vorstellung auf 76,528 Prozent. Dass dies allerdings nicht für eine Wiederholung ihres Sieges vor drei Jahren reichen würde, war schon nach vier Reiterinnen klar. Voets Landsfrau Demi Haerkens setzte mit 78,722 Prozent noch einen drauf. Es sollte der Ritt zu Gold werden.
Nowak und Mispelkamp treten im Einzel an
In der zweiten Prüfung des Tages treten ab 12.55 Uhr aus dem deutschen Team Regine Mispelkamp und Isabell Nowak an. Dann werden die Medaillen in der Startklasse V vergeben.
Am Dienstag hatte Heidemarie Dresing die erste Medaille für die deutsche Équipe knapp verpasst. Nach einem Fehler ihres Pferdes Dooloop musste sich das Duo mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben.