Paralympics 2024 im Überblick Die Paralympics-Splitter von Freitag, 30. August
Im Para-Taekwondo feierte eine große Kämpferin einen emotionalen Abschied. Beim Para-Badminton sorgte ein Heiratsantrag fürs Highlight. Und am zweiten Wettkampftag fielen zehn Weltrekorde. Die Paralympics-Splitter von Freitag, 30. August.
Goalball: Brasilianer holen zweiten Sieg
Brasiliens Männer-Nationalmannschaft ist das Maß aller Dinge im Goalball: Paralympics-Titelverteidiger, Weltmeister, Panamerika-Meister. Ins Turnier in Paris startete das Team von Jonatas Castro schadlos, nach dem 8:5-Auftaktsieg am Donnerstag gegen Frankreich besiegten die Brasilianer am Freitag auch die USA mit 13:8. Goalball ist ein ausschließlich paralympisches Wurfspiel für Sehbehinderte und Blinde. Während des Spiels herrscht völlige Stille, damit die Sportler die Glöckchen im Inneren des 1,25 kg schweren Balles hören können.
Heiratsantrag beim Para-Badminton
Ein schöner Moment in der Arena Porte de la Chapelle: Para-Badminton-Spieler Rogério Junior de Oliveira machte seiner Freundin Edwarda, brasilianische Sitzvolleyballerin, einen Heiratsantrag. Nach seinem Match am Freitagvormittag ging der 23-Jährige auf die Knie, hielt einen Ring in der rechten und einen Zettel in der linken Hand: "Edwarda, aceita casar comigo?" Seine Freundin im Publikum stand auf, formte ein Herz über ihrem Kopf - später unterstrichen die beiden via Instagram noch einmal: Sie hat "Ja" gesagt! Damit war die Auftaktniederlage gegen den französischen Lokalmatador Lucas Mazur für Oliveria schnell abgehakt.
Para-Taekwondo: Emotionaler Bronze-Erfolg für Kjaer
Sie ist eine der bekanntesten paralympischen Athletinnen Dänemarks, war Fahnenträgerin ihres Landes bei den Paralympics in Tokio und gewann dort als erste dänische Taekwondo-Kämpferin Gold. Am Freitag ging die Karriere von Lisa Kjaer zu Ende, die 46-Jährige gewann den Kampf gegen die Kamerunerin Marie Antoinnette Dassi und jubelte in der Startklasse K44 (bis 65 Kilo) über Bronze. Ein emotionaler Erfolg, den Kjaer ihrem Vater widmete, der im Dezember an Krebs gestorben war. "Es fühlte sich an, als wäre er dabei gewesen. Er hat immer in mein Können vertraut, heute habe ich ihm vertraut und wusste ich würde die Medaille gewinnen." Besonders zudem: Kjaer kämpfte mit einem gerissenen Kreuzband im Knie. Was für eine Kämpferin.
Zehn Weltrekorde am zweiten Wettkampftag
In der Para-Leichtathletik, beim Para-Radsport und beim Para-Schwimmen sind am Freitag insgesamt zehn Weltrekorde geknackt worden. Im Stade de France gab es vier neue Bestwerte, unter anderem stellte Roza Kozakowska aus Polen einen neuen Weltrekord im Keulenwurf auf (F32/31,30 Meter), dem paralympischen Pendant des Hammerwurfs. Weitere vier Weltrekorde fielen auf der Bahn im Vélodrome National, zwei beim Para-Schwimmen.