Rudern bei Olympia 2024 Zeidler untermauert Gold-Ambitionen - starker Achter im Finale
Gold-Anwärter Oliver Zeidler ist am Donnerstag (01.08.2024) bei den Olympischen Spielen mit einer voll überzeugenden Leistung ins Einer-Finale gerudert. Auch der Deutschland-Achter erreichte das Medaillen-Rennen - anders als Alexandra Föster im Frauen-Einer.
Einer-Weltmeister Oliver Zeidler aus München setzte nach souveränen Vorstellungen im Vorlauf und im Viertelfinale auch im Halbfinale ein ganz klares Zeichen an die Konkurrenz. "Es war ein sehr, sehr wichtiger Schritt. Ich kann sehr zufrieden sein und etwas erleichtert ins Finale gehen", sagte Zeidler, der vor dem Endlauf am Samstag (03.08.2024, 10.30 Uhr) vor Selbstvertrauen strotzt. Zu verlieren haben er nichts: "Ich bin nicht der Olympiasieger, ich kann es werden - das weiß ich. Ich werde alles dafür tun."
Der 28-Jährige setzte sich gleich zu Beginn des Halbfinals mit starken, aber ruhigen Schlägen von der Konkurrenz ab - und gab Platz eins bis ins Ziel nicht mehr ab. In olympischer Rekordzeit von 6:35,77 Minuten hatte er dort über drei Sekunden Vorsprung auf den Belarussen Jewgeni Solotoi, der als einer der neutralen Athleten bei den Sommerspielen an den Start geht.
Zeidler erstmals in einem Olympia-Finale dabei
Mit dem Halbfinal-Erfolg machte Zeidler seine erste Teilnahme in einem Olympia-Finale perfekt. Und dort wird seine Motivation für den Gewinn von Gold riesengroß sein: Vor drei Jahren bei Olympia in Tokio hatte er als Weltmeister überraschend das Finale verpasst. Im Endlauf kommt es zum Duell mit dem Niederländer Simon van Dorp, der Zeidler als einziger Ruderer in dieser Saison beim Weltcup Ende Mai in Luzern geschlagen hatte.
Deutschland-Achter überzeugt mit Johannesen am Schlag
Einen überraschend starken Auftritt legte der Deutschland-Achter im Hoffnungslauf hin und qualifizierte sich für das Olympia-Finale am Samstag (03.08.2024, 11.10 Uhr, live im Ersten und auf sportschau.de). Am Morgen musste die Besetzung kurzfristig umgestellt werden, da Schlagmann Mattes Schönherr erkrankt ausfiel. Torben Johannesen übernahm den Schlag, Julius Christ aus dem Zweier ohne Steuermann kam als Ersatzmann ins Boot.
Diese Umstellung schien die Achter-Crew, zu der noch Benedict Eggeling, Olaf Roggensack, Laurits Follert, Max John, Frederik Breuer, Wolf-Niclas Schröder und Steuermann Jonas Wiesen gehörten, mehr zu beflügeln als zu verunsichern. Bis zur 1000-Meter-Marke lag Deutschland vorne, am Ende musste man in 5:29,17 Minuten nur den Niederlanden (5:27,58) den Vortritt lassen. Im Vorlauf am vergangenen Montag (29.07.2024) hatte der Deutschland-Achter den direkten Finaleinzug noch verpasst.
Bei den Sommerspielen in Paris gilt das Boot - anders als in der Vergangenheit - im Endlauf nicht unbedingt als Medaillenkandidat. Von der Form früherer Jahre ist es aktuell weit entfernt, die Saison verlief bisher holprig. Erstmals seit 2008 in Peking (Platz 8) könnte der deutsche Achter bei Olympia wieder einmal leer ausgehen. 2012 in London gewann er Gold, in Rio 2016 und vor drei Jahren in Tokio jeweils Silber. Ob Schönherr rechtzeitig wieder fit wird für das Finale, ist noch unklar. Vom Reglement her könnte er auf jeden Fall wieder problemlos für Christ wieder ins Boot rotieren.
Fösters starker Schlussspurt erfolglos
Die 22 Jahre alte Einer-Ruderin Föster aus Meschede im Sauerland setzte im Halbfinale auf der 2000 Meter langen Strecke im Stade nautique de Vaires-sur-Marne voll auf ihre Stärken im Endspurt. Doch der Rückstand auf Konkurrentin Kara Kohler aus den USA war zur Hälfte des Rennens bereits auf etwa 20 Meter angewachsen. Das erwies sich am Ende als zu viel: Die Olympia-Debütantin und Vize-Europameisterin belegte mit rund zwei Sekunden Abstand hinter der Amerikanerin nur Rang vier. Diese Platzierung berechtigt Föster nur zur Teilnahme am B-Finale.
Alexandra Föster verpasste bei ihrer Olympia-Premiere das Medaillenfinale.
Gold-Favoritin im A-Finale ist Weltmeisterin Karolien Florijn aus den Niederlanden, die ihr Halbfinale ohne Probleme gewann. Titelverteidigerin Emma Twigg aus Neuseeland stellte beim Sieg in ihrem Semifinale ebenfalls eine starke Form unter Beweis.
Doppelzweier auf Platz drei im B-Finale
Der deutsche Doppelzweier der Männer mit Jonas Gelsen (Höchst) und Marc Weber (Steinmühle) hat bei seiner Olympia-Teilnahme eine Top-8-Platzierung knapp verpasst: Im B-Finale fuhr das Duo hinter Serbien und Frankreich auf Platz drei ins Ziel, das bedeutet in der Gesamtwertung Rang neun. Im Hoffnungslauf hatten die beiden Deutschen den Einzug in den Medaillen-Endlauf verpasst. Gold ging dort an das Duo aus Rumänien, Silber sicherten sich die Niederlande vor Irland.
Im Doppelzweier der Frauen triumphierte das neuseeländische Boot vor Rumänien und den Britinnen. In den Vierer-Finals gab es Goldmedaillen für Frauen aus den Niederlanden und das Männer-Boot aus den USA.
Doppelvierer der Frauen feierte Bronze-Gewinn
Insgesamt ist der DRV in Paris in sieben von 14 olympischen Bootklassen am Start. Am Mittwoch (31.07.2024) hatte der Doppelvierer der Frauen Bronze gewonnen, der Doppelvierer der Männer war im Finale leer ausgegangen.