Olympische Spiele in Paris Start nach Maß für Basketball-Weltmeister Deutschland
Die deutschen Basketballer haben zum Auftakt der Olympischen Spiele einen klaren Sieg eingefahren. Ein wirklicher Prüfstein waren die körperlich unterlegenen Japaner beim 97:77 (52:44)-Erfolg aber noch nicht. Es könnte dennoch ein gutes Omen sein, denn wie schon beim überraschenden WM-Triumph vor knapp einem Jahr war das Team aus Fernost der Auftaktgegner bei einem am Ende überragenden Turnier.
Bei Deutschland war Franz Wagner mit 22 Punkten der erfolgreichste Werfer im für die Sommerspiele umfunktionierten Stade Pierre-Mauroy des französischen Fußball-Erstligisten OSC Lille. Trotz des klaren Erfolgs vor fast 27.000 Zuschauern musste das Team von Bundestrainer Gordon Herbert noch nicht sein bestes Basketball aufbieten und hat vor allem unter dem eigenen Korb noch Raum für Verbesserung. Am Ende aber steht zunächst einmal der erfolgreiche Olympia-Auftakt, bei dem die deutsche Mannschaft zu keinem Zeitpunkt in Rückstand lag.
Franz Wagner ar Topscorer des deutschen Teams gegen Japan.
Deutschland kontrolliert das Spiel
Die ersten Punkte im Spiel waren beinahe selbstverständlich Kapitänssache. Dennis Schröder, am Vorabend noch im 200 Kilometer entfernten Paris Fahnenträger des deutschen Teams bei der Eröffnungsfeier, versenkte seinen ersten Jump Shot. Der Gegner aus Fernost versuchte es von Beginn an mit Würfen von außerhalb des Perimeters, schoss zunächst aber einmal vier Fahrkarten. Japan fand aber immer mehr seinen Touch, auch weil das deutsche Team in der Defensive die nötige Intensität vermissen ließ. Da im eigenen Angriff die Wurfauswahl aber etwas variabler und effizienter geschah, ging der Weltmeister mit einem Sieben-Punkte-Vorsprung (28:21) ins zweite Viertel.
Auch dort konnte das Herbert-Team das Spiel über weite Strecken kontrollieren, baute seinen Vorsprung in der Spitze auf 16 Punkte aus (47:31). Doch die Japaner antworteten ihrerseits mit einem Neun-Punkte-Lauf, weil das DBB-Team weiterhin in der Abwehr nicht immer den richtigen Zugriff fand. Auf mehr als sieben Punkte kam Nippon aber nicht heran, auch weil es sich im Aufbau deutlich mehr Ballverluste leistete. In die Halbzeit ging es mit einem 52:44 aus deutscher Sicht.
Andreas Obst tankt sich durch die japanische Abwehr.
DBB-Team bringt es sicher nach Hause
Zurück auf dem Court blieb das deutsche Team weiter bestimmend und konnte sein Polster wieder leicht ausbauen. Nach fast 23 Minuten Spielzeit traf auch Schröder seinen ersten Dreier, nachdem er seine ersten drei Versuche zuvor allesamt danebengesetzt hatte. Da Japan einfach nicht näherkam, konnte Herbert seinen Starspielern recht früh Ruhepausen gönnen und auch den Akteuren aus der zweiten Reihe ihre Einsatzzeit geben.
Im Schlussviertel wuchs der Vorsprung auf zeitweise 19 Zähler an (83:64), der Auftaktsieg stand schon weit vor Ablauf der Spielzeit fest. Deutschland konnte noch das ein oder andere Highlight-Reel produzieren, Schröder beendete das Spiel schließlich mit einem Double-Double (13 Punkte und 12 Assists).
Am Dienstag geht es weiter
Als nächstes müssen Schröder und Co. gegen Brasilien ran. Tip-off ist am kommenden Dienstag um 21 Uhr. Zum Gruppenabschluss wartet drei Tage später Gastgeber Frankreich mit deren neuem Superstar und Basketball-Phänomen Victor Wembanyama. Insgesamt zwölf Teams sind im Kampf um Olympiagold dabei. Aus den drei Vierergruppen qualifizieren sich jeweils die zwei besten Teams für die K.o.-Runde, dazu rücken noch die zwei besten Gruppendritten ins Viertelfinale auf.