Nach Streit um Mixed-Besetzung DLV streicht Bulmahn für 4x400-Staffel in Paris
Nach dem Streit um die Aufstellung der deutschen Mixed-Staffel über 4x400 m bei Olympia hat der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) am Sonntag (04.08.2024) Konsequenzen gezogen - und Sprinterin Luna Bulmahn aus dem Staffel-Pool für die weiteren Wettbewerbe in Paris gestrichen.
Damit hat die Wolfsburgerin keine Chance mehr auf einen Einsatz in der 4x400-m-Staffel der Frauen, wenn am Freitagvormittag (09.08.2024) im Stade de France die Vorläufe anstehen.
"Staffeln sind Mannschaftssport. Dazu zählen Trainer sowie Athleten. Das ist ein Teambuilding und da muss man auch Vertrauen haben untereinander und in die einzelnen Mitglieder", sagte DLV-Sportvorstand Jörg Bügner der Sportschau. "Da haben wir wohl ein bisschen gepatzt."
Streit um Nominierung von Schmidt statt Bulmahn
Der deutsche Startläufer Jean Paul Bredau hatte nach dem enttäuschenden Vorlauf-Aus der Mixed-Staffel die Aufstellung kritisiert und von Unstimmigkeiten im Vorfeld gesprochen, seine Freundin Bulmahn wurde nicht nominiert. "Vom DLV wird ganz klar gesagt: 'Die schnellsten Vier sollen laufen.' Und das wurde anders entschieden", so Bredau.
Stattdessen lief Alica Schmidt, die Berlinerin hat in diesem Jahr eine schlechtere Saisonbestleistung als Bulmahn. Die 24-Jährige hatte bei Instagram geschrieben: "Ja, ich bin die zweitschnellste 400-Meter-Athletin auf dem Papier. Nein, ich wurde nicht für die Mixed-Staffel nominiert."
Aufstellung "einstimmig im Trainerteam getroffen"
Die Aufstellung "wurde mit Blick auf ein erfolgreiches Mixed-Staffelteam und einstimmig im Trainerteam getroffen", hieß es nun vom DLV. Dazu zählt auch der Heimtrainer von Schmidt, Bulmahn und Bredau. Die Entscheidung sei auch "gegenüber den Athletinnen und Athleten begründet" worden.
"Es ist nicht ein einzelnes Rennen, das entscheidet, sondern wir haben eine Menge von Parametern, die am Ende dazu führen, wie man eine Staffel zusammensetzt", erläuterte Bügner. Das Resultat der Mixed-Staffel sei "sehr enttäuschend, weil sich viele Athleten lange auf diesen Wettkampf vorbereitet haben und er war schon nach dem ersten Wechsel beendet."
Schmidt, Social-Media-Star und eins der Gesichter der deutschen Leichtathletik, läuft regelmäßig in der Staffel und trug auch zur Qualifikation für Olympia bei. "Die Entscheidung liegt bei den Trainern, die das - glaube ich - ganz gut einschätzen können. Und mit der Entscheidung muss man dann auch leben", hatte die 25-Jährige der Sportschau gesagt.
Bredau nach Entschuldigung weiter dabei
Bredau bekam nach einer Entschuldigung beim Team "eine zweite Chance" (Bügner) und darf in Paris weiter antreten. Am Sonntagabend (04.08.2024) war er als einziger deutscher Einzelstarter bei den Vorläufen über 400 m dabei und zeigte eine ganz andere Vorstellung als mit der Mixed-Staffel.
In 45,07 Sekunden verpasste er zwar als Viertplatzierter den erhofften direkten Einzug ins Halbfinale. Der 25-Jährige hat aber am Montagvormittag (05.08.2024) noch die Chance, im Hoffnungslauf weiterzukommen.
Nach dem Vorlauf bestätigte er seine Entschuldigung und bejahte die Frage, ob er seine Aussagen bereue. Viel detaillierter äußern wollte er sich dazu nicht. "Ich hab' mein Handy weggelegt, damit ich vollen Fokus auf den Sport abrufen kann."