Thomas Bach

Premiere schon 2025 IOC will E-Sport-Olympia an Saudi-Arabien vergeben

Stand: 12.07.2024 14:18 Uhr

Das Internationale Olympische Komitee plant die Vergabe der ersten Olympischen E-Sports-Spiele 2025 an Saudi-Arabien - und will auch danach mit dem Golfstaat zusammenarbeiten.

Es sei zusätzlich zur Ausrichtung der Spiele eine zwölf Jahre andauernde Kooperation beschlossen worden, wie das IOC am Freitag verkündete. Laut der Mitteilung möchte die IOC-Exekutive bei der Session am Vorabend der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris den Vorschlag vorlegen.

Erst kürzlich war vom IOC angekündigt worden, E-Sports-Spiele einzuführen. Man erhoffe sich dadurch die Erschließung einer neuen Zielgruppe. Die Aufnahme des E-Sports ins Programm von Sommer- oder Winterspielen wurde von IOC-Chef Thomas Bach in der Vergangenheit indes abgelehnt.

Bach: "Olympische Werte werden respektiert"

Nun sagte er: "Durch die Partnerschaft mit dem saudischen NOK haben wir sichergestellt, dass die olympischen Werte respektiert werden, insbesondere in Bezug auf die Spieltitel im Programm, die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und die Ansprache des jungen Publikums, das sich für E-Sports begeistert."

Saudi-Arabien investiert über seinen Staatsfonds seit Jahren massiv in den Sport und ist unter anderem auch bereits ins Fußball-, Box- und Formel-1-Geschäft groß eingestiegen. Auch gibt es Verflechtungen im Gaming-Bereich mit dem Fußball-Weltverband FIFA. 

Offizielle Ziele des Staatsplans "Vision 2030" sind die Diversifizierung der Wirtschaft, weniger Abhängigkeit vom Öl, eine Öffnung des Landes auch für Touristen und attraktive Angebote für die eigene Bevölkerung.

Saudi-Arabien - Garant für Gleichstellung der Geschlechter?

Doch dem Königreich wird auch vorgeworfen, mit dem Engagement im Sport von seinen Verstößen gegen Menschenrechte abzulenken und sein Image verbessern zu wollen.

Politisch Andersdenkende und queere Menschen müssen drakonische Strafen befürchten, Frauen sind gesellschaftlich benachteiligt. Im Index zur Geschlechtergleichstellung des Weltwirtschaftsforums belegte Saudi-Arabien 2023 beispielsweise Platz 131 von 146.