Vorläufe im Kanuslalom Funk und Tasiadis geben sich keine Blöße
Ricarda Funk und Sideris Tasiadis haben den ersten Schritt auf ihrer Goldmission bei den Olympischen Spielen hinter sich. Beide überstanden am Samstag (27.07.2024) jeweils ihren Vorlauf im Kajak und Canadier problemlos und erreichten das Halbfinale.
Der Kanuslalom soll in Paris wieder zu einer deutschen Erfolgsgeschichte werden, denn mit Tasiadis und Funk sind sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen zwei der Topanwärter auf die Medaillen - vielleicht sogar auf Gold - dabei. Im Vorlauf ging es schon darum, einen Vorgeschmack darauf zu geben, was die beiden DKV-Athleten in diesem Jahr bei den Olympischen Spielen zu leisten imstande sind. Aufgrund des Modus' war es aber eher eine Art besseres Training.
Dass sich beide für das Halbfinale, das bei den Frauen wie die Medaillenentscheidung am Sonntag (28.07.2024) und bei den Männern einen Tag später stattfindet, qualifizieren werden, stand außer Zweifel. Bei den Männern gingen 20 Athleten an den Start, von denen es die 16 Zeitschnellsten in die nächste Runde schafften, bei den Frauen ging es für 22 von 25 Sportlerinnen weiter ins Halbfinale.
Tasiadis nahezu mit identischen Zeiten
Tasiadis, Gewinner von Olympia-Silber 2012 und Bronze in Tokio, machte am Samstag (27.07.2024) den Anfang. "Ich war immer nah dran, deshalb hoffe ich, dass es dieses Mal klappt", hatte der 34-Jährige im Vorfeld seine Goldambitionen verdeutlicht und der Vorlauf machte ihm schon mal keinen Strich durch die Rechnung.
Im Canadier (in der Disziplin wurde er 2022 Weltmeister) legte Tasiadis mit 92,44 Sekunden die sechstbeste Zeit hin und ging bei einer fehlerfreien Fahrt noch auf Nummer sicher. Im zweiten Durchgang riskierte er deutlich mehr, konnte sich aber auf dem engen Kurs nur geringfügig verbessern und fiel mit einer Bestzeit von 92,43 Sekunden auf Rang sieben zurück.
Tagesschnellster war Lokalmatador Nicolas Gestin (88,78 Sekunden) - der Franzose war in beiden Durchgängen die Nummer eins und machte den heimischen Fans große Hoffnungen auf Gold.
Fehler kostet Funk Platz zwei
Funk startete als vorletzte der 25 Starterinnen im Kajak, wo sie die Titelverteidigung nach ihrem Tokio-Triumph vor drei Jahren anpeilt - nur diesmal mit Zuschauern, vor allem mit ihrer Familie vor Ort. Im Vorlauf wollte sie diese Ambitionen direkt unterstreichen, ging mit hohem Tempo an und führte zunächst, aufgrund kleinerer Fehler fiel sie dann aber hinter die führende Camille Prigent (Frankreich). Und dann sorgte ein größerer Patzer mit Zwei-Sekunden-Zeitstrafe dafür, dass es nur für Platz sieben (+2,48 Sekunden) reichte.
Im zweiten Durchgang konnte sich Funk um über zwei Sekunden auf eine Zeit von 94,95 Sekunden steigern, ihr unterlief aber wieder ein Stangenfehler, der ihr eine Zeitstrafe einbrachte. Ohne den hätte die Titelverteidigerin die Zweitplatzierte Klaudia Zwolinska (Polen/93,03 Sekunden) verdrängt, so wurde Funk Sechste. Tagesschnellste war Gold-Favoritin Jessica Fox (Australien) mit 92,18 Sekunden.
Kajak-Cross: Olympische Neuheit im Kanuslalom
Für die Wildwasser-Kanuten gehen die Olympischen Spiele in Paris länger als bei den vorherigen Ausgaben. Neben den jeweiligen Entscheidungen im Kajak und Canadier gibt es auch erstmals den Kajak-Cross. Dabei gehen vier Athleten gleichzeitig an den Start. Die Entscheidungen in dieser neuen Disziplin, die für noch mehr Spektakel im Wasserkanal sorgen soll, fallen am 5. August.