Bahnradsport Keine Medaille für Hinze im Keirin
Bahnradfahrerin Emma Hinze hat bei den Olympischen Spielen in Paris eine Medaille im Keirin verpasst. Im Finale am Donnerstag (08.08.2024) landete sich auf dem fünften Platz. Im Mehrkampf lag Tim Torn Teutenberg nach drei Vierteln des Wettkampfes aussichtsreich im Rennen, im Punktefahren verließen ihn dann die Kräfte.
Hinze hatte im Finale den zweiten Platz zugelost bekommen, fiel aber mit der Eröffnung des Rennens auf den fünften Platz zurück. Vorne ging die Post ab, Hinze musste den langen Weg fahren und konnte so nicht mehr in die Entscheidung um die Medaillen eingreifen. Den Olympiasieg sicherte sich die Neuseeländerin Ellesse Andrews, Silber ging an Hetty van de Wouw aus den Niederlanden, Bronze holte die britische Fahrerin Emma Finucane.
Emma Hinze hatte sich zuvor mit dem dritten Platz im Halbfinale die Chancen auf eine Medaille im Keirin erhalten. Ihre Teamkollegin Lea Sophie Friedrich ließ sich dagegen im Halbfinale etwas überrumpeln und fiel nach dem Rausfahren des Dernys ans Ende des Feldes zurück. Der Versuch über die Außenbahn zu attackieren, führte nicht zum Erfolg. In der letzten Runde musste sie noch der vor ihr fahrenden Niederländerin Steffie van der Peet ausweichen und hatte so keine Chance mehr auf einen Platz unter den besten Drei.
Viertelfinale: Friedrich im Ziel fast abgeräumt
Im Viertelfinale fuhr Friedrich nach dem Verlassen des Schrittmachers direkt auf die erste Position nach vorne und zog als Erste ins Halbfinale ein. Nach der Zieldurchfahrt gab es noch einen Schreckmoment als drei Fahrerinnen kollidierten, um ein Haar wäre auch Friedrich abgeräumt worden.
Sturz im Damen-Keirin.
Nach einer knapp 10-minütigen Reparaturpause an der Bahn ging es weiter. Im letzten der drei Viertelfinals war Emma Hinze gefragt. Auch bei ihr spuckte der Zufallsgenerator die oberste Position beim Start auf, aber wie auch ihre Teamkollegin schob sie sich sofort nach vorne und schaffte locker den Einzug ins Halbfinale.
Omnium der Männer: Teutenberg verpasst ebenfalls das Podium
Medaillen wurden am Donnerstag auch im Omnium, dem Mehrkampf, vergeben. Los ging es mit dem Scratch, bei dem die 22 Fahrer zehn Kilometer beziehungsweise 40 Runden absolvieren müssen. Als einziger Deutscher war Tim Torn Teutenberg am Start, er versuchte in der sechsten Runde einen Ausreißversuch, konnte aber keine Runde rausfahren. Zur Hälfte des Rennen setzte sich eine vierköpfige Gruppe ab, die anderthalb Kilometer vor dem Ziel das Hauptfeld einholen konnten und den Sieg unter sich ausmachte. Der Franzose Benjamin Thomas holte sich den ersten Teilsieg. Teutenberg wurde Zehnter.
Weiter ging es mit dem Zeitfahren, bei dem sich der Belgier Fabio van den Bossche, der schon im Scratch in der ersten Ausreißergruppe vertreten war, gleich mal ein paar Sprintwertungen und einen Rundengewinn holte und so früh an der Spitze lag. Aber auch Teutenberg drehte dahinter auf, gewann fünf Sprintpunkte und erzielte ebenfalls einen Rundengewinn. Somit schloss er die Disziplin als Dritter ab und schob sich in der Gesamtwertung auf den fünften Rang nach vorne.
Tim Torn Teutenberg (2.v.l.) im Pulk beim Scratch.
Im folgenden Ausscheidungsrennen, bei dem alle zwei Runden der letztplatzierte Fahrer ausscheidet, konnte sich der 22-Jährige aus Mettmann zunächst eine vordere Position erarbeiten und hatte mit den ersten Eliminierungen nichts zu tun. Zur Mitte des Rennens fiel er ein Stück zurück und musste sich nun immer wieder in Sprints behaupten. Erst als Viertletzter schied er aus und sammelte weiter wichtige Zähler. Damit schob er sich in der Gesamtwertung vor dem abschließenden Punktefahren mit 94 Punkten auf den vierten Rang. Eine Medaille war in Greifweite.
Teutenberg fällt im Punktefahren zurück
Den Abschluss machte das Punktefahren über 25 Kilometer oder 100 Runden. Insgesamt zehn Sprints mussten dabei absolviert werden, Teutenberg holte sich ein paar Zähler und lag zwischenzeitlich auf dem Bronzerang. Dann aber verpasste er die Gruppe, die sich eine Runde herausfuhr und fiel so wieder auf den vierten Rang zurück. An der Spitze lieferten sich der Franzose Benjamin Thomas, van den Bossche und Iuri Leitao aus Portugal einen Dreikampf. Während Thomas und Leitao eine weitere Runde rausholten und nun mit einem komfortablen Vorsprung an der Spitze lagen, musste Teutenberg weitere Fahrer vorbeiziehen lassen.
Ganze vorne ließ sich Thomas auch von einem Sturz nicht mehr vom ersten Platz verdrängen und fuhr unter "Allez les Bleus"-Rufen mit zum Himmel gereckten Armen über die Ziellinie. Silber ging an Leitao, Bronze holte van den Bossche. Teutenberg erreichte den siebten Platz.