Olympische Spiele in Paris Frankreich schmettert sich zum Volleyball-Olympiasieger
Mit einer herausragenden Teamleistung hat sich Gastgeber Frankreich die Goldmedaille im Volleyball geschnappt. Im Finale bezwang der Olympiasieger von Tokio Polen mit 3:0 (25:19, 25:20, 25:23).
Am Ende gab es kein Halten mehr, die französischen Fans in der South Paris Arena 1 waren sowieso längst von ihren Sitzen aufgesprungen. Als der Pole Leon Wilfredo beim fünften Matchball der Franzosen seinen Aufschlag mit 130 Kilometern pro Stunde ins Aus hämmerte, brachen endgültig alle Dämme. Die Franzosen fielen sich auf dem Parkett in die Arme, hüpfend und tanzend, der Jubel auf den Rängen explodierte. Frankreich hat sich zum Volleyball-Olympiasieger gekrönt, zum zweiten Mal nach den Spielen in Tokio 2021.
Das Team von Coach Andrea Giani hatte dem Erwartungsdruck und einer aggressiv aufspielenden polnischen Mannschaft standgehalten. Mit 3:0 (25:19, 25:20, 25:23) fuhren die Franzosen den verdienten Sieg ein. Doch besonders die Schlussphase hatte es diese intensive Partie nochmal in sich. Mit einer Serie von vier Assen hatte Quentin Jouffroy Frankreich mit 23:18 in Führung gebracht, die Stimmung in der Halle kochte, als die Hausherren fünf Matchbälle zu Gold hatten.
Am Ende wurde es nochmal eng
Doch es wurde der Moment von Leon Wilfredo, dem stärksten Aufschläger dieses Finales - sein Service schnellte wie ein Geschoss ins französische Feld, ein druckvoller Spielaufbau war nicht mehr möglich. Vier Matchbälle schwanden so dahin - aber dann landete der letzte Raketenaufschlag doch weit im Aus.
"Les Bleus" durften feiern, sie hatten sich die Goldmedaille vor allem durch eine starke Teamleistung erarbeitet. Die deutsche Mannschaft hatte im Viertelfinale auf bittere Weise zu spüren bekommen, in welcher Verfassung das französische Volleyball-Team bei seinem Heimspiel ist. Und nach einem etwas nervösen Beginn kam das Team um Starspieler Earvin Ngapeth richtig ins Rollen.
Frankreich super-effektiv im Angriff
Der Angriff funktionierte vor allem im ersten Satz fast perfekt, aus 16 Versuchen machten sie 14 Punkte. Polen dagegen machte aus 24 Angriffen nur zwölf Punkte. Frankreichs Blockspiel um den wie entfesselt agierenden Antoine Brizard tat ihr Übriges, um die ebenfalls stark aufspielenden Polen immer wieder in die Schranken zu weisen.
Im zweiten Durchgang schien auf beiden Seiten die Sicherheit im Aufschlag zu wackeln, so gab es etliche Führungswechsel, bis die Franzosen durch eine Serie von Jean Patry mit 22:19 wieder einen Vorsprung aufbauten und in der Schlussphase wieder Vollgas gaben. Trevor Clevenot düpierte erst den polnischen Dreierblock, legte einen Servicewinner und danach wieder einen furiosen Angriffschlag nach - zum 25:20-Satzgewinn.
Franzosen als eingeschworenes Team
Frankreich schien sich das Gold nicht mehr nehmen lassen zu wollen. Phasenweise spielte das Team schon wie im Rausch. Selbst Starspieler Ngapeth gelang bei einem Angriff der Polen eine spektakuläre Rettungstat in der Defensive - für die er sich gebührend feiern ließ.
Die Polen stemmten sich gegen die Niederlage und Wilfredos raketenartige Aufschlagserie machte die Franzosen am Ende zumindest noch einmal ordentlich nervös. Doch es reichte nicht, um dieses eingespielte und eingeschworene Team in eigener Halle um den Sieg zu bringen.