Deutschlands Leonie Meyer in Aktion beim Kitesurfen

Segeln bei Olympia Flaute bei deutschen Seglern - Erstmals seit 2012 ohne Medaille

Stand: 08.08.2024 18:20 Uhr

Auch die Kite-Surfer konnten die maue Olympia-Bilanz der deutschen Segler am Donnerstag nicht retten. Meyer und Maus schafften dabei als Fünfte noch das beste Ergebnis.

Das deutsche Team ist bei der olympischen Segelregatta vor Marseille ohne Medaillen geblieben. Als letzte Hoffnungsträger verpassten die Kiter am Donnerstag den Einzug in ihre Finalrennen der besten vier. Mit Platz fünf sorgten Leonie Meyer und Jannis Maus nach einigen Enttäuschungen in anderen Klassen immerhin für die besten Ergebnisse im deutschen Segel-Team.

Nach dreimal Edelmetall bei den Spielen 2021 in Tokio blieb die in allen zehn Disziplinen angetretene DSV-Mannschaft hinter den eigenen Erwartungen zurück. Ohne Podiumsplatz war sie zuletzt 2012 bei den Sommerspielen von London gestrandet.

Maus im Halbfinale unterlegen

Bei der Kielerin Meyer war es nur ein Wimpernschlag auf der Ziellinie, als sie noch wegen einer Behinderung durch die Niederländerin Annelous Lammerts protestierte, was die Jury jedoch ablehnte. Die 31 Jahre alte Medizinerin und Mutter eines Sohns war vom Skiffsegeln zur Formula Kite gekommen. Nach mäßigem Start in Marseille zeigte sie bei idealen Windbedingungen im Halbfinale eine enorme Aufholjagd. Gold ging später an die Britin Eleanor Aldridge vor Lauriane Nolot (Frankreich) und Lammerts.

Maus unterlag in seinem Halbfinale dem Österreicher Valentin Bontus. Der Oldenburger kam zehn Sekunden nach Bontus als Zweiter ins Ziel. Die Entscheidung bei den Männern musste auf Freitag vertagt werden, nachdem der Wind am späten Nachmittag wieder stark abgenommen hatte. Zuvor war das Medaillenrennen der sonst ebenfalls foilenden Nacra-17-Katamarane zu einer Flautenschieberei verkümmert.

"Hätten mehr bei Leichtwind trainieren sollen"

Die Schleswig-Holsteiner Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer dümpelten als Fünfte ins Ziel und blieben nach Bronze in Japan diesmal Achte. "Das sind schon geile Rennen hier", meinte Kohlhoff ironisch, übte aber auch Selbstkritik: "Wir hätten mehr bei Leichtwind trainieren sollen."

Ruggero Tita und Catarina Banti aus Italien wiederholten ihren Olympiasieg von Japan überlegen. Erste Mixed-Olympiasieger im 470er wurden Steuerfrau Lara Vadlau mit Lukas Maehr an der Vorschot aus Österreich. Silber ging an Japan vor Schweden. Simon Diesch und Anna Markfort (Deggenhausertal/Kiel) hatten das Medal Race als 14. verpasst.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | Sportschau Olympia 2024 | 08.08.2024 | 07:15 Uhr