Letztes Gruppenspiel DFB-Frauen haben Sambias Wackel-Abwehr im Blick
Ein Unentschieden reicht zum Weiterkommen - die deutschen Fußballerinnen wollen im letzten Gruppenspiel bei den Olympischen Spielen heute Abend (31.07.2024, 19 Uhr) gegen Sambia aber keine taktischen Spielchen. Zumal der Gegner in der Abwehr nicht gerade sattelfest aussieht.
Wenn man im Fußball in der zweiten Spielhälfte mit 5:2 führt und am Ende noch verliert - dann sagt das so einiges aus. Zum einen: Dass man im Angriff ganz ordentlich performt hat. Zum anderen: Dass in der Abwehr so einiges nicht stimmen kann.
Genau das scheint der Fall zu sein bei Sambia, dem letzten Gruppengegner der deutschen Fußballfrauen bei den Olympischen Spielen in Paris. Die Afrikanerinnen unterlagen im zweiten Spiel gegen Australien mit 5:6 und stehen - nach dem 0:3 gegen die USA zum Auftakt - noch ohne Zähler da.
Vorsicht - Sambia hat zwei Top-Stürmerinnen
Das Spiel gegen die Ostafrikanerinnen - dem deutschen Team würde bereits ein Unentschieden zum Einzug ins Viertelfinale reichen - sollte aus taktischer Sicht kein besonders Überraschendes werden. Für die Abwehr um Chefin Marina Hegering wird es darum gehen, die beiden Top-Stürmerinnen Sambias aus der Partie zu nehmen.
Barbra Banda und Racheal Kundananji sind Weltklasse-Spielerinnen. Letztere gilt seit ihrem Transfer von Madrid CFF zum US-Club Bay FC mit einer Ablösesumme von über 800.000 Euro als teuerste Spielerin der Welt.
Zum anderen darf man sich über Freiräume im eigenen Angriff einstellen. Und auf eine sambische Keeperin, gegen die so einiges möglich erscheint. Jedenfalls haben die deutschen Olympia-Fußballerinnen Torfrau Ngambo Musole als Schwachpunkt ausgemacht. "Unser Ziel ist es, sehr, sehr viele Torschüsse abzugeben, die Torhüterin vor Herausforderungen zu stellen", sagte Stürmerin Klara Bühl nach der Ankunft der DFB-Frauen in Saint-Étienne.
Torhüterin als Schwachpunkt ausgemacht
Die 26 Jahre alte Musole hatte bei der Niederlage gegen Australien mehrfach gepatzt. "Tatsächlich haben sich einige von uns schon die Highlights angeschaut. Es ist ein sehr, sehr wildes Spiel gewesen", sagte Bühl.
Aber man muss auch aufpassen: Nach der 1:4-Niederlage gegen die USA in Marseille sind die Amerikanerinnen mit sechs Punkten Tabellenerste. Die deutschen Frauen und Australien haben jeweils drei Zähler. Da auch die beiden besten Tabellendritten aus drei Gruppen weiterkommen, ist die Konstellation relativ kompliziert.
Vorfreude statt Rechenspiele
Man wolle sich nicht in Rechenspiele reinsteigern, sagte Bühl, "sondern mit einem klaren Kopf, mit einem klaren Ziel und Plan ins nächste Spiel gehen." Die 23-Jährige vom FC Bayern München betonte: "Wir wissen, dass wir es in der eigenen Hand haben. Das ist erst mal mit das Wichtigste. Wir wollen mit einer klaren Vorfreude ins Spiel gehen, weil wir die drei Punkte holen können."
Ein Spiel wie die Lehrstunde gegen die USA dürfe den Spielerinnen "nicht das Selbstbewusstsein nehmen und wird es auch nicht. Grundsätzlich sind wir sehr, sehr positiv." Bühl wartet noch auf ihr erstes Turniertor.
Das deutsche Team hatte 2023 bei der WM-Generalprobe in Fürth mit 2:3 gegen Sambia verloren. "Das Spiel letztes Jahr hilft extrem, den Gegner einzuordnen. Wir wissen, dass Sambia eine physisch sehr, sehr starke und athletische Mannschaft ist", warnte Bühl.