ITF Tennis-Chef: Davis-Cup-Format nach "Desaster" auf Prüfstand
Der Präsident des Deutschen Tennis-Bunds will Weltverbandschef werden. Im "Desaster" um den Davis Cup sieht Dietloff von Arnim weiter "massiven Schaden" - das Format müsse sorgfältig überlegt werden.
DTB-Präsident Dietloff von Arnim sieht in der Zukunft des Davis Cups eine der Schlüsselfragen für den Tennis-Weltverband. Die ITF hatte Anfang des Jahres den Milliarden-Deal mit einer Investoren-Gruppe vorzeitig beendet und veranstaltet den Traditionswettbewerb wieder in Eigenregie.
"Das Desaster, das wir mit Kosmos erlebt haben, führt auch zu finanziellen Auswirkungen in der ITF. Die ITF hat einen massiven Schaden, es ist ein Multimillionen-Desaster für die ITF", sagte von Arnim der Deutschen Presse-Agentur.
Der Chef des Deutschen Tennis-Bunds tritt im September bei der Wahl des Weltverbandspräsidenten an. Er fordert Amtsinhaber David Haggerty heraus. Der Amerikaner war in die Kritik geraten, als die ITF den Deal mit Kosmos auflösen musste. "Wir müssen sehr sorgfältig überlegen, was wir mit dem Format des Davis Cups machen, es sportlich erfolgreich machen und dann wird auch der wirtschaftliche Erfolg folgen", sagte von Arnim. "Es ist ein tolles Event mit hervorragendem Image."
Arnim: "Prozess muss demokratischer werden"
Kosmos hatte sich 2018 in einem spektakulären Deal die Rechte am Davis Cup eigentlich für 25 Jahre gesichert und Investitionen von drei Milliarden Dollar (2,8 Milliarden Euro) angekündigt. Die Änderungen am traditionellen Modus hatten für hitzige Debatten in der Tenniswelt gesorgt. Derzeit wird der Davis Cup mit einer Qualifikation im Frühjahr gespielt, es folgen eine Gruppenphase und die Finals, die dieses Jahr Ende November in Malaga steigen.
Auf seine Bewerbung um die ITF-Präsidentschaft habe er "positives Feedback" erhalten, sagte von Arnim. "Es geht um die Einigkeit, dass wir alle zusammen an einem Strang ziehen. Es gibt das Gefühl bei vielen Nationen, dass wir das nicht tun und uns verbessern müssen. Der Prozess muss demokratischer werden. Wir müssen die Nationen mehr involvieren, sich für die ITF einzusetzen."