Al-Nassr FC neuer Klub Ronaldo nach Saudi-Arabien - Spieler und Botschafter
Der frühere Weltfußballer Cristiano Ronaldo setzt seine zuletzt ins Stocken geratene Karriere in Saudi-Arabien fort. Der 37 Jahre alte Portugiese, der bei Manchester United im November nach seiner Generalabrechnung mit dem Klub vor die Tür gesetzt worden war, unterschrieb einen Vertrag bis 2025 bei Al-Nassr.
"Hier wird mehr als nur Geschichte geschrieben. Dies ist eine Verpflichtung, die nicht nur unseren Klub zu noch größerem Erfolg inspirieren wird, sondern auch unsere Liga, unsere Nation und künftige Generationen, Jungen und Mädchen dazu inspirieren wird, die beste Version ihrer selbst zu sein", erklärte Al-Nassr bei Instagram. Ronaldo postete das identische Statement, und präsentierte sein neues gelb-blaues Trikot mit der Nummer 7.
Erst Spieler, dann WM-Botschafter?
Im Anschluss an die Spielerkarriere soll Ronaldo wohl als Botschafter dem wegen seiner Menschenrechtsverstöße umstrittenen Königreich Saudi-Arabien unter anderem dabei helfen, den Zuschlag für die Ausrichtung der WM-Endrunde 2030 (gemeinsam mit Ägypten und Griechenland) zu erhalten.
"Ich bin gespannt auf eine neue Fußball-Liga in einem anderen Land", wurde Ronaldo zitiert, er sprach von einer "sehr inspirierenden Vision" des Vereins: "Zusammen werden wir dem Team helfen, mehr Erfolg zu haben."
Astronomisches Gehalt
Ronaldo soll nach diversen Medienberichten auf ein Jahresgehalt von 200 Millionen Euro inklusive der Werbeeinnahmen kommen. Auch von einem satten Handgeld für die Unterschrift ist die Rede.
Die Unterschrift Ronaldos werde nicht nur den Verein inspirieren, noch größeren Erfolg zu haben, "sondern auch unsere Liga, unsere Nation und die kommenden Generationen", hieß es von Seiten des Klubs. Der Sportminister des Landes, dem Kritiker Sportwashing in Reinkultur vorwerfen, kündigte an, auch anderen Vereinen Topstars zu kaufen.
Lionel Messi spielt zwar beim von Katar finanzierten Klub Paris Saint-Germain, wirbt aber schon in Spots, die häufig während der Übertragungen von der WM gezeigt wurden, für Saudi-Arabien.
Vorgestellt werden dürfte Ronaldo wohl schon am Samstag (31.12.2022), wenn sein neuer Verein - neunmaliger Meister, zuletzt 2019 - bei Al-Kaleej antritt. Ob Cristiano Ronaldo womöglich schon im ersten Spiel des neuen Jahres und seines neuen Karriereabschnitts vor maximal 25.000 Fans im Mrsool-Park am 5. Januar gegen Al-Tai auflaufen wird, ist offen.
Interview von 2015 holt Ronaldo ein
"Ich möchte meine Karriere auf dem höchsten Level beenden, in Würde und bei einem guten Klub", hatte Ronaldo noch 2015 in einem Interview getönt. Später lästerte er einmal über den Spanier Xavi, dieser spiele in Katar und habe "keine Relevanz" mehr. Nun zieht es Ronaldo selbst in eine Liga, die international - bislang - kaum Beachtung fand. In den meisten europäischen Ländern ist nicht einmal geklärt, wer die TV-Rechte hält und künftig Bilder des 37-Jährigen zeigen darf.
Europameister 2016
Nach Portugals WM-Aus im Viertelfinale hielt sich Ronaldo vor Weihnachten auf dem Trainingsgelände von Real Madrid fit. Der Torjäger hatte von 2009 bis 2018 für die "Königlichen" gespielt und in diesem Zeitraum mit 450 Treffern in 438 Spielen zum Gewinn von unter anderem vier Champions-League-Titeln beigetragen.
Weitere Stationen seiner Profi-Laufbahn waren Sporting Lissabon, Juventus Turin und zweimal Manchester United. 2016 gewann Ronaldo mit Portugal die Fußball-Europameisterschaft. Seine 118 Länderspieltore (in 196 Spielen) sind weltweit unerreicht.