DFB Neuendorf: Geht "nicht immer nur um Zeichen" im Fußball
Mit politischen Debatten hat der Deutsche Fußball-Bund in Katar keine guten Erfahrungen gemacht. Bei der Heim-EM 2024 soll das möglichst anders werden.
Die Spitze des Deutschen Fußball-Bundes hofft während der Heim-EM 2024 auf mehr Ruhe neben dem Platz. "Der Fußball hat auch einen Wert an sich", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf im ZDF-"Sportstudio".
Es gehe "nicht immer nur um Zeichen und eine Projektionsfläche für alle gesellschaftlichen Probleme, die wir haben." Der neue Sportdirektor Rudi Völler äußerte: "Jeder Spieler hat das Recht, seine Meinung zu sagen, aber irgendwann kommt der Punkt, an dem es nur noch um das Spiel geht."
Der DFB hatte vor und während der WM Ende 2022 in Katar große Problem im Umgang mit den Menschenrechtsfragen um den umstrittenen Gastgeber Katar. Die Debatte um die letztlich vom Weltverband FIFA verbotenen "One Love"-Kapitänsbinde belastete Verband und Mannschaft tagelang. "Die WM in Katar war ein Sonderfall", sagte Völler, die Diskussionen vor dem Turnier habe es "zu Recht" gegeben. Vor dem ersten deutschen Spiele hätte aber die Politik übernehmen sollen.
"Bei aller gesellschaftlichen Relevanz müssen wir auch an die Menschen denken, die am Wochenende auf dem Platz stehen", sagte Neuendorf und meinte insbesondere die Amateurfußballer, die des Spiels wegen am Werk seien. "Wir dürfen nicht alle Probleme, die es gibt auf der Welt, in den Fußball projizieren."