Sportpolitik Langlauf-Olympiasiegerin: Russland-Ausschluss weiter richtig
Das Internationale Olympische Komitee sucht nach Möglichkeiten, Athleten aus Russland und Belarus wieder starten zu lassen. Die beste deutsche Skilangläuferin und ihr Teamchef sehen das kritisch.
Skilanglauf-Olympiasiegerin Katharina Hennig sieht eine vom IOC angestrebte Rückkehr russischer Sportler auf die olympische Bühne kritisch.
"An der Kriegssituation hat sich ja nichts geändert", sagte die 26-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. "Man hofft natürlich auch für die Sportler, dass es irgendwann wieder anders wird. Am Ende sind es Sportler und Sportlerinnen, die das von klein auf akribisch betrieben haben. Der Sport ist ihre Leidenschaft, genau wie bei uns. Sie büßen jetzt für die Fehler ihres Staatschefs."
Bei der Nordischen Ski-WM im slowenischen Planica und auch im Weltcup sind Sportler aus Russland und Belarus wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ausgeschlossen. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) unter Führung des Deutschen Thomas Bach sucht nach Möglichkeiten, Sportler der beiden Länder als neutrale Athleten bei internationalen Wettkämpfen starten zu lassen.
Auch Langlauf-Teamchef Peter Schlickenrieder hält den aktuellen Ausschluss für angemessen. "So wie sich Putin mit sportlichem Erfolg profiliert, glaube ich, dass es schon wichtig ist, dass es ein klares Signal gibt", sagte Schlickenrieder mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Schlickenrieder hat aber auch Mitleid mit einigen Athleten. "Mir sagen Sportler, sie sind dem einfach ausgeliefert. Es ist psychisch hart", sagte der 53-Jährige. "Für diesen Krieg bezahlen viele Leute, die nichts dafür können - und die Herrn Putin nicht aufhalten können. Das ist dramatisch und schade. Für die einzelnen Sportler tut es mir wirklich leid, dass sie dieser Chancen beraubt werden."