Eishockey Ingolstadt hadert mit Heimschwäche: Nicht so aggressiv
Der ERC Ingolstadt hat in den diesjährigen DEL-Playoffs mehr Siege in der Fremde eingefahren. Auch in den bisherigen Finalspielen war die Leistung auswärts besser. Die Spieler rätseln.
Fünf Niederlagen hat der ERC Ingolstadt in den diesjährigen Playoffs der Deutschen Eishockey Liga bisher kassiert, vier davon in eigener Halle - eine eher ungewöhnliche Statistik.
"Das haben wir schon die ganzen Playoffs diskutiert", sagte Ingolstadts Stürmer Daniel Pietta nach dem 1:7 zu Hause gegen den EHC Red Bull München.
In der Finalserie steht es 0:2 aus Sicht der Ingolstädter, die sich enorm unter Zugzwang befinden und auswärts, aber auch zu Hause Siege holen müssen, um die zweite Meisterschaft nach 2014 zu feiern. "Natürlich willst du auswärts wie zu Hause spielen", sagte ERC-Verteidiger Leon Hüttl. "Auswärts sind wir irgendwie ein bisschen aggressiver."
Über mangelnde Unterstützung vor heimischer Kulisse können sich die Ingolstädter jedenfalls nicht beschweren. Als der ERC gegen den Titelfavoriten aus München schon aussichtslos zurücklag, feuerten die Fans ihre Mannschaft mit Sprechchören an. Auch Minuten nach dem Schlusspfiff hörten die Anhänger nicht auf, ihre Spieler zu feiern.
Am Dienstag (19.30 Uhr/MagentaSport) sind die Ingolstädter wieder in München zu Gast. Um nach dem dritten Finalspiel nicht noch mehr unter Druck zu geraten, muss ein Sieg her. "Dann ist alles wieder möglich", sagte Hüttl. Mut dürfte dem Außenseiter die Historie machen. Auch beim ersten Ingolstädter Titel vor neun Jahren lag der ERC mit 0:2 zurück - damals gegen die Kölner Haie. Am Ende triumphierten die Oberbayern mit 4:3.