Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ist auch für den Sport zuständig.

Gewalt im Sport "Safe Sport" - bundesweite Ansprechstelle startet

Stand: 11.07.2023 19:17 Uhr

Im Kampf gegen Gewalt im Sport soll von jetzt an eine bundesweite Ansprechstelle helfen. Dort können sich Opfer und Zeugen melden - auch anonym.

Betroffene von sexualisierter, psychischer und körperlicher Gewalt im Sport können künftig Hilfe bei einer unabhängigen Ansprechstelle suchen.

Die bundesweite Beratungsstelle, die nun in Berlin ihre Arbeit aufnahm, ist unabhängig vom organisierten Sport und wird von Bund und Ländern finanziert. "Damit schaffen wir das nötige Vertrauen, damit sich Betroffene sicher und ohne Angst - auch anonym - Hilfe und Unterstützung holen können", teilte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) mit.

"Safe Sport" bietet kostenlose Beratung

Die Ansprechstelle Safe Sport richtet sich an alle, die sexualisierte, physische oder psychische Gewalt etwa in Sportvereinen erlebt oder gesehen haben. Die Einrichtung will kostenlose Erstberatungen und Kriseninterventionen sowohl telefonisch, online, als auch vor Ort in Berlin anbieten. Die Beratungsstelle soll ein wichtiger Schritt zur Einrichtung eines Zentrums für sicheren Sport sein, das Gewalt im Sport verhindern und aufarbeiten soll.

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Neben Bund und Ländern gehört auch die Interessengemeinschaft Athleten Deutschland zu den Mitgründern des Trägervereins für die Ansprechstelle. Der Deutsche Olympische Sportbund als Dachverband des organisierten Sports beteiligte sich dagegen nicht an der Einrichtung der Ansprechstelle. Der DOSB ist der Ansicht, dass die finanzielle Ausstattung Sache des Bundes ist.

DOSB will Prävention und Intervention ausbauen

Zuletzt hatte der DOSB indes betont, dass der Sport Prävention, Intervention und Aufarbeitung von Gewaltvorfällen kontinuierlich weiterentwickeln und ausbauen werde, zudem verwies er auf bereits vielfältige Maßnahmen. Der Dachverband hatte die im Koalitionsvertrag verankerte Einrichtung eines Zentrums für Safe Sport begrüßt, zugleich aber davor gewarnt, Gelder für bereits laufende Maßnahmen des Sports gegen Gewalt abzuziehen und in das Zentrum fließen zu lassen.