WM in London Darts-Generation Ü50 wankt: Was wird aus Wright und Co.?
Lange Jahre prägten die Oldies die Darts-Szene, bei dieser WM lief es mehr als durchwachsen. Während einer bald wieder die Nummer eins werden könnte, droht einem anderen der Absturz.
Das Turnier der alten Routiniers wird diese Darts-WM nicht mehr. Während sich der spätere Weltmeister Peter Wright und sein Dauerrivale Gary Anderson im Vorjahr noch im Halbfinale ein großes Duell lieferten, erlitt die Generation der beiden Schotten in diesem Jahr einen sportlichen Kollaps.
Wright (52) und Anderson (52) sind genauso in der dritten Runde ausgeschieden wie der ehemalige Weltmeister Raymond van Barneveld (55) und der Österreicher Mensur Suljovic (50). Um die wichtigste Trophäe der Welt spielt nun hauptsächlich die jüngere Generation um den Niederländer Michael van Gerwen (33) und Englands WM-Finalisten Michael Smith (32).
Die Situation der Altmeister ist aber in höchstem Maße unterschiedlich. "Snakebite" Wright könnte trotz des extrem frühen Ausscheidens sogar an die Spitze der Weltrangliste zurückkehren. Dies ist möglich, falls keiner aus dem Trio Gerwyn Price, van Gerwen oder Smith Weltmeister wird.
Auf Anderson hingegen warten deutlich schwerere Zeiten. Nach der 1:4-Niederlage gegen den Engländer Chris Dobey wird der "Flying Scotsman" nach der WM nicht mehr in den Top 20 der Welt gelistet sein. Weil Anderson seit einigen Jahren nur noch wenige Turniere spielt, dürfte der Weg zurück in die Weltspitze schwierig werden. Das gilt auch für "Barney", bei dem sich drei Jahre nach dem ersten Rücktritt auch die Frage stellt, wie lange er in seinem fortgeschrittenen Alter überhaupt noch spielt.
Suljovic war aus dem ausgeschiedenen Quartett der einzige Profi, der sich mit einem richtig starken Auftritt verabschiedete. "Wenn jemand vorher gesagt hätte, dass Mensur so gut spielt, hätte jeder geantwortet: Bist du verrückt?", sagte van Gerwen, gegen den der Österreicher trotz einer absoluten Topleistung mit 2:4 verlor.